Vorschau 4.Juli 2014 Angela Muselmann-Bruhn
„Nicht was zum Munde hineingeht, sondern was aus dem Munde
herauskommt macht den Menschen unrein.“ MT 15,11
Einführung in die
Gewaltfreie Kommunikation nach M.Rosenberg, verbunden mit Achtsamkeits- und
Stilleübungen
Die Gewaltfreie Kommunikation
möchte einen Weg aufzeigen, wie wir menschlicher, einfühlsamer, wertschätzender
und friedlicher mit uns selbst und anderen umgehen lernen. Sie möchte helfen befriedigende
Beziehungen aufzubauen und eine Konfliktlösung ohne Sieger und Verlierer
anstreben. Es geht darum nicht nett sondern echt zu sein, seine eigenen
Bedürfnisse klar zu formulieren und Urteile und Kritik von anderen in deren
Bedürfnisse übersetzen zu lernen, um
dann leichter und freier entscheiden zu können, ob man einen Beitrag zur
Erfüllung leisten möchte oder nicht.
An diesem Abend möchte ich die vier Schritte der
Gewaltfreien Kommunikation, die ganz einfach im Verstehen und trotzdem nicht
ganz leicht in der Umsetzung sind, also der Übung bedarf, vorstellen.
Mir persönlich sind sie auch hilfreich bei der eigenen
inneren Haltungsschulung im Selbstdialog, um mehr Aufmerksamkeit und
Transparenz im Miteinander mit anderen zu entwickeln. Es gilt erkennen zu
lernen, mit welchen bewussten oder unbewussten Formulierungen ich den Gesprächsfluss
hemme oder Abwehrmechanismen produziere oder auch welche Schranken,
ausgesprochen durch andere, bei mir wirksam werden und ein innerliches Verschließen
oder Gegenwehr erzeugen.
Unter innerer
Haltungsschulung verstehe ich:
-
Aktualisierung meiner Werte im momentanen Kontext
-
Affektregulation durch bewusstes Innehalten:
1) Nachspüren der eigenen
Befindlichkeit (somatische Marker )
2) der Bedürfnislage ( Was ist
augenblicklich im Mangel ?)
3) aktiv verantwortete, klare
weitere Gesprächsgestaltung (ich habe die Wahl)
Auf der Suche nach der „Sophia“ nun das Thema Wahrheitsfindung durch ein Gespräch :
Das Resümee aus unserem letzten Treffen “Die Ausübung von
Gewalt z.B. jemanden überzeugen zu wollen, beruht auf einer zwanghaften
Selbstidentifikation“ wird weiter bearbeitet.
Dort, wo ein
Irrtum ausgeschlossen wird, ist man auch nicht wahrheitsfähig. In der Reibung
aneinander bleibt die Wahrheit lebendig und wird sie gefunden.(Fulbert Steffensky)
In der Kommunikation kann ich
1) meiner Innerlichkeit im Außen eine Form geben, damit
lerne ich meine eigene Glaubwürdigkeit, Authentizität und Integrität zu erhöhen(
Ausdruck)
2) Beim aktiven Zuhören wird dem Hörer ein Raum eröffnet
indem er sich bewegt und sich dabei seinen eigenen Reim macht. (assoziiert)
- gleichzeitig bestimmt der Mitteilende, was er von sich
geben möchte und von anderen gesehen werden darf, um zu erfahren, welche
Perspektive dieser, zu dem Erzählten entwickelt.(Annahme von Feedback)
Die Fülle der Kommunikation als Geschenk erfassen lernen:
Wer Form, Gesten, Rituale und Symbole missachtet, dem bleibt
nur das Argumentieren.
Es wird nicht nur verstanden und aufgenommen, was bewusst
ausgedrückt wird, damit beschäftigt sich die transparente Kommunikation von
Thomas Hübel. Es gibt auch ein nonverbales und subtiles Verstehen, welches in
meiner therapeutischen Praxis als Physiotherapeutin von großer Bedeutung ist
und durch neuere Forschungsergebnisse z.B. zur Emotionalen Intelligenz immer
mehr Anerkennung erfährt.
Um die sogenannten passiven Stärken zu üben, wie Geduld,
Langsamkeit, Stillefähigkeit, bereiten eigene achtsame Körperübungen vor.
Aufnahmefähigkeit schult sich über Warten, Lauschen, Beobachtung, Berührung und
Geschehen lassen, religiös ausgedrückt, geht es um Gelassenheit, Ehrfurcht und
Demut.
Für die Kommunikation als Lernfeld, heißt das für mich,
Zuhören und wahrnehmen mit folgenden Fragestellungen:
Wer spricht da? Wie wird
gesprochen?
Was sagt mir Gestik, Mimik, Haltung und Atmung ?
Wie stimmig ist das Gesagte, zu dem was ich sonst noch so
wahrnehme ?
Sich im Blick einer gütigen Neugier, im jetzigen Augenblick,
zu üben und im Öffnen für neue Erfahrungen, ohne sich selbst in
voreingenommenen Meinungen zu fesseln, dazu möchte ich Euch gerne einladen.
Danke, dass Ihr mir die Gelegenheit gebt, mich in der
Vermittlung dessen, was ich als Wachstum
fördernd erlebt habe, zu versuchen.
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