Sonntag, 22. Juni 2014



Vorschau 4.Juli 2014                                                   Angela Muselmann-Bruhn

„Nicht was zum Munde hineingeht, sondern was aus dem Munde herauskommt macht den Menschen unrein.“ MT 15,11

Einführung in die Gewaltfreie Kommunikation nach M.Rosenberg, verbunden mit Achtsamkeits- und Stilleübungen

Die Gewaltfreie Kommunikation möchte einen Weg aufzeigen, wie wir menschlicher, einfühlsamer, wertschätzender und friedlicher mit uns selbst und anderen umgehen lernen. Sie möchte helfen befriedigende Beziehungen aufzubauen und eine Konfliktlösung ohne Sieger und Verlierer anstreben. Es geht darum nicht nett sondern echt zu sein, seine eigenen Bedürfnisse klar zu formulieren und Urteile und Kritik von anderen in deren Bedürfnisse übersetzen zu lernen, um  dann leichter und freier entscheiden zu können, ob man einen Beitrag zur Erfüllung leisten möchte oder nicht.

An diesem Abend möchte ich die vier Schritte der Gewaltfreien Kommunikation, die ganz einfach im Verstehen und trotzdem nicht ganz leicht in der Umsetzung sind, also der Übung bedarf, vorstellen.
Mir persönlich sind sie auch hilfreich bei der eigenen inneren Haltungsschulung im Selbstdialog, um mehr Aufmerksamkeit und Transparenz im Miteinander mit anderen zu entwickeln. Es gilt erkennen zu lernen, mit welchen bewussten oder unbewussten Formulierungen ich den Gesprächsfluss hemme oder Abwehrmechanismen produziere oder auch welche Schranken, ausgesprochen durch andere, bei mir wirksam werden und ein innerliches Verschließen oder Gegenwehr erzeugen.

Unter innerer Haltungsschulung verstehe ich:
-         Aktualisierung meiner Werte im momentanen Kontext
-         Affektregulation durch bewusstes Innehalten:
1) Nachspüren der eigenen Befindlichkeit (somatische Marker )
2) der Bedürfnislage ( Was ist augenblicklich im Mangel ?)
3) aktiv verantwortete, klare weitere Gesprächsgestaltung (ich habe die Wahl)

Auf der Suche nach der „Sophia“ nun das Thema Wahrheitsfindung durch ein Gespräch :
Das Resümee aus unserem letzten Treffen “Die Ausübung von Gewalt z.B. jemanden überzeugen zu wollen, beruht auf einer zwanghaften Selbstidentifikation“ wird weiter bearbeitet.
Dort, wo ein Irrtum ausgeschlossen wird, ist man auch nicht wahrheitsfähig. In der Reibung aneinander bleibt die Wahrheit lebendig und wird sie gefunden.(Fulbert Steffensky)
In der Kommunikation kann ich
1) meiner Innerlichkeit im Außen eine Form geben, damit lerne ich meine eigene Glaubwürdigkeit, Authentizität und Integrität zu erhöhen( Ausdruck)
2) Beim aktiven Zuhören wird dem Hörer ein Raum eröffnet indem er sich bewegt und sich dabei seinen eigenen Reim macht. (assoziiert)
- gleichzeitig bestimmt der Mitteilende, was er von sich geben möchte und von anderen gesehen werden darf, um zu erfahren, welche Perspektive dieser, zu dem Erzählten entwickelt.(Annahme von Feedback)

Die Fülle der Kommunikation als Geschenk erfassen lernen:
Wer Form, Gesten, Rituale und Symbole missachtet, dem bleibt nur das Argumentieren.
Es wird nicht nur verstanden und aufgenommen, was bewusst ausgedrückt wird, damit beschäftigt sich die transparente Kommunikation von Thomas Hübel. Es gibt auch ein nonverbales und subtiles Verstehen, welches in meiner therapeutischen Praxis als Physiotherapeutin von großer Bedeutung ist und durch neuere Forschungsergebnisse z.B. zur Emotionalen Intelligenz immer mehr Anerkennung erfährt.
Um die sogenannten passiven Stärken zu üben, wie Geduld, Langsamkeit, Stillefähigkeit, bereiten eigene achtsame Körperübungen vor. Aufnahmefähigkeit schult sich über Warten, Lauschen, Beobachtung, Berührung und Geschehen lassen, religiös ausgedrückt, geht es um Gelassenheit, Ehrfurcht und Demut.


Für die Kommunikation als Lernfeld, heißt das für mich,
Zuhören und wahrnehmen mit folgenden Fragestellungen:
Wer spricht da? Wie wird gesprochen?
Was sagt mir Gestik, Mimik, Haltung und Atmung ?
Wie stimmig ist das Gesagte, zu dem was ich sonst noch so wahrnehme ?

Sich im Blick einer gütigen Neugier, im jetzigen Augenblick, zu üben und im Öffnen für neue Erfahrungen, ohne sich selbst in voreingenommenen Meinungen zu fesseln, dazu möchte ich Euch gerne einladen.
Danke, dass Ihr mir die Gelegenheit gebt, mich in der Vermittlung dessen, was ich als  Wachstum fördernd erlebt habe, zu versuchen.

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