Samstag, 26. Oktober 2019


Nachschau 4.10.2019: Ethik ist wichtiger als Religion
 Klaus Burghardt

Grundlage für unser Gespräch war der „Appell des Dalai Lama für eine säkulare Ethik und Frieden“. Man findet den Text im Internet unter dem Link
  
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Der zweiseitige Appell-Text befindet sich hinter dem Vorwort von Franz Alt.

Wer mit seinem PC keine PDF-Dokumente lesen kann: Eine abweichende (besser strukturierte, besser lesbare) Version / Übersetzung des Appells findet sich hier:


Wir haben im Rahmen unseres Treffens die ersten drei Abschnitte des Appells gemeinsam gelesen und beprochen.

Es ging dabei um zwei große Themenbereiche:

1. Religion und Ethik

2. Der freie Wille.

„Seit Jahrtausenden wird Gewalt im Namen von Religionen eingesetzt und gerechtfertigt.“ lautet der erste Satz des Appells.

Mehrere Redner (die weibliche Form ist immer mit gemeint) betonten, dass „nicht die Religionen per se“ gewalttätig seien, sondern dass es auf „die Menschen“, auf „das Umfeld“ ankomme. „Die Religionsstifter haben das Einssein der Menschen erfahren und daraus gelernt.“ „Nicht die Religionen machen den Menschen aggressiv oder liebevoll. Es gibt liebevolle Kinder - einfach so, ohne Religion.“

„Das Christentum ist gegen Gewalt.“ „Jesus: 'Liebe deinen Nächsten'“. Es gebe aber Religionen, wo das nicht so eindeutig sei. Wem im Paradies 100 Jungfrauen versprochen werden, der habe möglicherweise ein anderes Verhältnis zu der Frage.

„Religion hat schon was mit der Gewalt zu tun.“ meinte auch ein anderer Teilnehmer. Wer aus religiösen Gründen tötet, mit dem muss doch die Religion etwas gemacht haben. „Wenn man glaubt, dass die eigene Religion das einzig Wahre ist“ dann falle es leichter, andere umzubringen.

Gegenthese: Ursache für Attentate ist eine „schräge Psyche, aber nicht die Religion“.

Damit waren wir bei dem vom Dalai Lama angesprochenen Missbrauch der Religion. Solch Missbrauch habe immer auch mit Gefühlen zu tun. Die Emotionen können einen übermannen. Dann muss die Vernunft korrigierend zum Einsatz kommen. Und so, wie die Religion „oft missbraucht oder instrumentalisiert“ wird (Dalai Lama), „um politische oder wirtschaftliche Interessen durchzusetzen“, geschieht Ähnliches mit politischen Idealen: „Demokratie wird anderen beigebracht mit Bomben im Namen der Demokratie“.

Hätten wir uns, wie ein Teilnehmer meinte, ohne Religion schon alle gegenseitig umgebracht? „Auch früher hat nicht jeder jeden totgeschlagen.“ hielt ein anderer dagegen.

Und damit haben wir auch den Übergang zur Ethik. Dabei handle es sich um einen jahrhunderte-, gar um einen jahrtausendelangen ethischen Reifungsprozess. Der aber auch Schübe erfahren kann - so z.B. das Erleuchtungserlebnis Thomas von Aquins. Das sei ein ethischer Quantensprung gewesen gewesen, geboren aus der tranzendentalen Stille [als Ergebnis der Meditiation (Klaus)].

Die vom Dalai Lama geforderte „säkulare Ethik“ - wo soll sie herkommen? Wie soll man sich darauf einigen, wie die Menschen überzeugen? „Toleranz und Nächstenliebe sind dem Menschen nicht angeboren, die Empathie ist auf wenige Personen beschränkt“ hieß es. Der Verweis auf Hans Küngs „Projekt Weltethos“ wurde verbunden mit der Information, dass man sich schon einmal mit dieser Problematik befasst habe.*

„Der Mensch ist dem Menschen ein Wolf.“ wurden Plautus und Hobbes zitiert. „Ein gewisses Maß an Aggression steckt drin - und Empathie auch.“

Ist der Mensch von Natur aus gut oder schlecht? Vermutlich sowohl als auch. Es komme darauf an, gesellschaftliche Verhältnisse zu schaffen, in denen die positiven Anlagen gefördert und die negativen möglichst unterbunden oder abgebaut würden.

Hier kommt nun der freie Wille ins Spiel.

Einige Aussagen:

„Wenn im Gehirn materielle Prozesse ablaufen - woher soll dann der freie Wille kommen?“
„Über das Unterbewusstsein hat man keine Kontrolle.“
„Wir haben keine Kontrolle, was bei den Arbeiten des Gehirns rauskommt.“
„Zu einem gewissen Punkt kann ich frei entscheiden, welche Musik ich höre.“
„Man kann den Körper zwingen, auch wenn er keine Lust hat. Der Körper ist nicht vollends bestimmt.“ 
„Systemzwänge und Körpervorgänge bedeuten Unfreiheit. Aber: Reflexion ist ein Element der Freiheit. Wir durchschauen die Zwänge.“
„Wir sind konditioniert durch Genetik und Sozialisiation und die jeweilige Situation („le moment“).
„Die Gefühle sind ausschlaggebend.“
„Freier Wille wäre Wirkung ohne Ursache.“
„In freier Meditation bin ich die Ursache. Das ist ein freier Wille.“
„Was ist daran frei? Kann das Einbildung sein?“
„Kreativität: Man kann ohne Ursache etwas aus sich selbst heraus schaffen, ohne Ursache.“
„Gibt es Kreativität überhaupt? Existiert nicht schon etwas, bevor wir es entdecken oder benennen?„Wenn wir alle so frei wären, das Gute zu tun, warum tun wir es nicht?“
„Spielen hier wieder gesellschaftliche Strukturen und Interessen eine Rolle?“ (...)

Da das Hauptthema „Religion und Ethik“ lautete, wollen wir an diesem Punkt auf den freien Willen nicht ausführlicher eingehen.

Bei unserem nächsten Treffen wollen wir uns weiter mit dem Appell des Dalai Lama auseinandersetzen.
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* Siehe Vorschau und Nachschau zum 5.2. 2016: Ein Abend mit Professor  R. Mokrosch  über Fragen zum „Weltethos“   
      

Ethik ist wichtiger als Religion.     Kommentar                 Christian Brehmer

Gemäß der Tiefenphilosophie, wie sie zum Beispiel von Platon und Aristoteles vertreten wird,  gibt zwei Realitäten: eine relative Realität – das Universum mit unserer Welt und eine absolute Realität, den Urgrund, den Logos – quantenphysikalisch: das Vereinheitlichte Feld, aus dem alles hervorgegangen ist. (Vergl. www.bewusstseins-evolution.de)
Und das was hervorgegangen ist, die Schöpfung, ist schön, ist geordnet und ist gut  (solange sich nicht der Mensch einmischt).  Mithin müssen u.a. Schönheit, Ordnung = Wahrheit und das Gute  dem Vereinheitlichten Feld innewohnen.  
Der Mensch hat nun die Fähigkeit, sich von allem Relativen zu lösen, z.B. in der Meditation  und vermag in der transzendentalen Stille das  Absolute oder das Vereinheitlichte Feld, den Logos zu berühren    einen Urgrund, der zugleich die Quelle aller Ethik und Religionen ist.
Erhebungen belegen, dass Menschen, die regelmäßig meditieren und transzendieren,  z.B. in Kohlbergs Stufenmodell moralischer Entwicklung, überdurchschnittlich gut abschneiden.  Der Kontakt mit dem Vereinheitlichten Feld ist zugleich  der Kontakt mit einer naturgegebenen Ethik. „Wir leben in einem liebenden Universum“, resümiert Albert Einstein.  Menschen  in unterschiedlichen Regionen der Erde machen zwar die gleiche Erfahrung,  aber interpretieren  und formulieren sie unterschiedlich. So entstehen die Religionen.