Freitag, 27. März 2020

Nachschau 6.März 2020           Jörg Höcker

Wir hörten die CD "Multiversum" von Tom Kenyon - Reise in die Welt der "Sophia" durch Musik.

Die Nachschau basiert auf der Beschreibung des Anbieters unseres Musikexperimentes:

Ich war von diesem Musikabend des Hörens der Klänge von Tom Kenyon sehr verzückt, also völlig begeistert. Es war unser zweiter Musikabend, unser zweites Musikexperiment, zu den von Tom Kenyon gesungenen  "Heilliedern". Dieser zweite Abend war noch beeindruckender als der erste Musikabend, dessen Thema "Heilung der Zellen" durch Musik lautete.
Diese Klangreise dauerte ca. 35 Minuten. Die Wirkung der Musik auf Körper, Geist und Seele kann ich nur als "mehrdimensionale Seinserfahrungen" beschreiben. Fazit: Die heilenden Klänge dieser Musikreise müssen sehr tiefe Seinsebenen im Bewußtsein der Anwesenden erreicht und angesprochen haben. Die Resonanzebenen der Musik, besser Wirkungsspektrum der Musik, erzeugte bei allen Hörern nach nur 35 Minuten zuhören insbesondere folgende Seinserfahrungen, 1.) innere Zufriedenheit durch starke Zellentstressung und 2.) die Musik "transportierte" vor allen Dingen "heilende Stille" in den Intellekt der Zuhörer. Der Intellekt der Zuhörer hatte sich also so sehr  mit der Heilmusik "vollgesogen", dass unser eigentlicher Grund für das monatliche Treffen, Gedankenaustausch und geistig-intellektuelle Diskussion, nach dem Musikhören "nur auf Sparflamme lief". Redelust und Diskussionsfreude waren geistige Mangelware, da diese beiden Geistesaspekte an diesem Abend als Seinsausdruck der Menschen einfach nicht erforderlich
waren. Gruppenkommunikation durch Frieden im Geiste - eine solche Gruppendynamik "geistige Zufriedenheit durch Innere Stille" als Ausdruck der Bewußtseinsebene Intellekt bei allen Menschen in dieser Gruppe zu erfahren, einen solchen wunderbaren friedvollen Abend habe ich seit den vielen Jahren, wo ich als Teilnehmer der Philosophenrunde anwesend bin, noch nicht erlebt. Ein Teilnehmer, der auch die erste Klangreise mitmachte, hatte zudem wieder phantastische Synästhesieerfahrungen, heißt die Musik wurde gleichzeitig als Farbenpracht wahrgenommen.
          Aufgrund der Tiefenwirkung der Musik auf die Zuhörer nenne ich diese Klangreise eine Reise in die Welt der "Sophia" - die weibliche Seite der Philosophie - eine Reise, wo Klänge uns mit der Welt der inneren Weisheit im Menschen verbinden. 

Jürgen Staas:
Jörg Höcker präsentierte wieder Klänge von Tom Kenyon.
Es wechselten helle, weibliche Stimmlagen und dunkle, männliche
Tonlagen. Das Klangerlebnis war weich, angenehm, entspannend.  Mein 
persönliches Klangempfinden verband sich wieder, wie beim vorigen Mal, 
mit synästhetischen Eindrücken; d.h. die Klangbilder erzeugten vor 
meinem inneren Auge warme Farbtöne, von braun über hell rot-braun bis 
gelb. Natürlich sind das völlig subjektive Wahrnehmungen, die sich aber 
zwangsläufig einstellen und konstant bleiben.

U m s c h a u       März 2020:      Christian Brehmer

Corona Virus  aus evolutionärer Perspektive

„Nichts in der Biologie macht Sinn außer im Licht der Evolution.“                      Theodosius Dobzhansky
Unser Leben ist nur eine kurze Episode im langen Korridor der der Evolution. Alles begann einmal vor etwa 14 Milliarden Jahren mit dem Urknall und hat sich sukzessiv bis in die Gegenwart hinein entwickelt. Erst kleiner als der Kopf einer glühenden Stecknadel; dann mit der Expansion des Universums eine zunehmende Abkühlung und Entstehung der Materie. Darauf eine phantastische kosmische Evolution Galaxien, Sterne und Planeten, unsere Erde ward geboren.
     Hier, nicht minder phantastisch, eine chemische Evolution, die in der Entstehung des Lebens einmündet. Zunächst der Einzeller, dann die Vielzeller:    Weichtiere, Fische, Amphibien, Reptilien und Säugetiere – die biologische Evolution erblüht. Mit ihr entfaltet sich das organismische Bewusstsein.  
Nach dem Durchschreiten des Tier-Mensch-Übergangsfeldes erscheint der anatomisch moderne Mensch auf der Bühne der Evolution. Der homo sapiens, der wissende Mensch, der sich als getrennt von der Umwelt erfährt. Die unschuldige Einheit des Tieres mit der Natur ist gebrochen. Dualität ist Bedingung der Möglichkeit von Angst. Anderseits ermöglicht das reflexive Bewusstsein ein Denken in Kausalzusammenhängen – der Beginn der mentalen Evolution.
Dann, ab einem Zeitpunkt vor etwa 50 000 Jahren stoßen die Archäologen auf Artefakte, die darauf schließen lassen, dass der anatomisch moderne Mensch zum geistig modernen Mensch „mutiert“ ist. Der homo sapiens sapiens: der Mensch, der nicht nur weiß, sondern auch weiß, dass er weiß – eine weitere Stufe der Intensivierung des Bewusstseins. Das selbstreflexive Bewusstsein steht am Beginn der kulturellen Evolution, der Stufe auf der wir uns gegenwärtig befinden.
Im dem viele Milliarden Jahre währenden Verlauf der Evolutionsgeschichte gab es immer wieder herbe Zäsuren, sogenannte Faunenschnitte. So zum Beispiel das Sauriersterben vor etwa 66 Millionen Jahren. Damals starben die Großreptilien aus und machten für die Ausbreitung der Säugetiere Platz. Auch wenn einzelne Populationen von Tierarten zu groß wurden, kam es häufig  zu herben Dezimierungen. Ferner zwangen Naturkatastrophen und Klimaschwankungen die Lebewesen immer wieder erneut zu evolutionären Anpassungen. Als ob eine übergeordnete Intelligenz Regie führt, um die Evolution auf Kurs zu halten. Diese verborgene Regie hat über Jahrmilliarden ein Lebewesen hervorgebracht mit dem Bewusstsein seiner selbst und dem Potenzial zur Selbsttranszendenz. Albert Einstein nannte die Evolution „eine Intelligenz von solcher Erhabenheit, das verglichen damit das ganze systematische Denken und Handeln des Menschen ein höchst unbedeutender Abglanz ist.“  
Diese Intelligenz, davon können wir ausgehen, wird auch dafür sorgen, dass die Sackgasse, in die sich der jüngste Spross der Evolution, der homo sapiens sapiens hineinmanövriert hat, durchbrochen wird. Bedient diese Intelligenz sich etwa des Corona-Virus?
Wir haben eine zutiefst gestörte Welt geschaffen: Was machen wir mit unserem Planeten, dem vom  Weltraum aus gesehenen blauen Juwel? Wir zerstören, verschmutzen und plündern ihn. Wird der virale Hammerschlag uns zur Vernunft bringen? Und wie verhalten wir uns untereinander? Die Mehrheit der Weltbevölkerung ist verarmt, fast eine Milliarde hungert. Eine Minderheit lebt im Überfluss. Wird die Pandemie ein neues, gerechtes Wirtschaftssystem erzwingen? Statt zu teilen und zu schützen, beuten wir unsere Mitmenschen aus und liefern Waffen für Stellvertreterkriege. Millionen sind auf der Flucht. Wird die Megakrise unsere Herzen öffnen?
Unser gegenwärtiger, vom Ego geprägter, dualistischer Bewusstseinsmodus hat ausgedient. Wir stagnieren auf einer nicht mehr zeitgemäßen Stufe der Evolution, und das u.a. aufgrund der mangelhaften Nutzung unserer Fähigkeit zur Selbstreflexion. Denn in der Tiefe der Selbstreflexion wartet Erkenntnis und Mitgefühl. Losgelöst von all unseren mentalen und emotionalen Vorgängen, wie z.B. in der Meditation, erfahren wir die reine Reflexion, die Stille des transzendentalen Bewusstseins. (Dieser  höchst angenehme Zustand der Wachentspannung, so hat die neurologische Forschung ergeben, ist durch EEG – Synchronisation im Gamma-Bereich gekennzeichnet.) Es ist eine Befindlichkeit, in der wir unsere Einheit mit der Natur und unseren Mitmenschen wiedergewinnen, diesmal bewusst. Sie zu verletzen, wäre uns selbst verletzen. Und die Dualität als Bedingung der Möglichkeit von Angst ist passé.
Die Auslotung der Selbstreflexion bis hin zur transzendentalen Selbsterfahrung  durch Meditation, Achtsamkeitstraining oder andere spirituelle Techniken, ist eine weitere evolutionäre Intensivierung des Bewusstseins. Sie führen bei regelmäßiger Praxis zu einer verbesserten Lebensbewältigung und geist-körperlichen Fitness – die bislang unbewusste Evolution wird bewusst weitergeführt durch den Menschen.  Wird dieser Ansatz Mainstream, so bahnt sich damit eine neue, supramentale  Ebene der Evolution an. Nach der kosmischen, chemischen, biologischen, mentalen und kulturellen Evolution die supramentale Evolution. Und mit ihr ein neues Denken. „Du kannst das Problem nicht lösen von der gleichen Ebene des Denkens, die das Problem geschaffen hat“, sagte Albert Einstein.  Die Corona-Krise als evolutionäre Chance.

Dr. Christian Brehmer, Bakumer Str. 31a, D 49324 Melle, T. 05422/2635, Email: brehmer.c@web.de,       www.bewusstseins-evolution.de   
Literatur: Christian Brehmer: “Woher? Wohin? Orientierung im Leben. Die Evolution des Bewusstseins als Ausweg aus der Krise“, Verlag ViaNova 2019   
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