Donnerstag, 27. Januar 2022

Philrunde 4.2.2022

Reflexion - Achtsamkeit - Ethik:     Zentrale Themen der Philosophie


Achtsam leben im Lockdown                           ethik-heute.org

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Zehn Übungen für den Alltag

Die Corona-Krise nimmt uns viele Möglichkeiten, aber sie kann uns auch neue Chancen eröffnen. Vor allem haben wir jetzt mehr Muße, Achtsamkeit zu praktizieren. Michaela Doepke gibt Tipps für einen achtsamen Alltag – vom Aufstehen am Morgen über achtsame Pausem am Tag bis hin zum Einschlafen mit heilsamen Gedanken.

Die Praxis der Achtsamkeit kann uns in herausfordernden Zeiten unterstützen, unser inneres Wohlbefinden zu stärken und gesund zu bleiben. Achtsamkeit ist die Kunst, im Alltag innezuhalten und sich immer wieder bewusst in der Gegenwart zu verankern. Dies ist besonders wichtig, wenn uns Gefühlsstürme überwältigen oder Grübeleien uns fest im Griff haben und unsere Aufmerksamkeit davontragen. Die Achtsamkeitstrainerin Michaela Doepke möchte Sie mit folgenden Empfehlungen zu vielen achtsamen Momenten im Alltag inspirieren.

Übung 1: Den Tag achtsam beginnen

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Aufwachen: Bevor Sie am Morgen aufstehen, atmen Sie ein paar Mal tief ein und aus. Begrüßen Sie den Tag freundlich und fragen Sie sich: Wie geht es mir, wie fühlt sich mein Körper an?

Starten sie den Tag bewusst. Auf der Bettkante sitzend können Sie sich entscheiden, ob Sie heute „Ja“ zu diesem Tag sagen möchten und zu allen Erlebnissen, die er mit sich bringen wird. Sie können sich auch fragen: Wie kann ich heute selbst dazu beitragen, dass dies ein guter Tag wird?

Übung 2: Atmen

„Einatmend weiß ich, dass ich einatme. Ausatmend weiß ich, dass ich ausatme.“ Das ist die einfachste Atem-Übung. Gewöhnen Sie sich daran, regelmäßig Atempausen und Atemübungen im Alltag einzubauen: innehalten und bewusst einige Mal ein- und ausatmen. Dabei den Atem natürlich fließen lassen. Eine Atempause können wir fast überall einlegen: in der Natur, auf dem Sofa, vor dem PC, in Wartesituationen.

Übung 3: Bewusstes Zuhören

Bewusstes Zuhören verbindet uns auf tiefe Weise mit anderen: Das heißt, Sie entscheiden sich bewusst, Ihrem Gegenüber aufmerksam und schweigend zuzuhören, ihn oder sie ausreden lassen, ohne impulsiv auf das Gesagte zu reagieren.

Wir eröffnen einen Raum, in dem der andere sich entfalten kann. Dies ist eine gute Übung in unserem engeren Umfeld zu Hause. Wir können es aber auch in einem Telefon- oder Videogespräch tun.

Übung 4: Achtsam gehen

Bewusstes Gehen können wir praktizieren, wann immer wir uns in Bewegung setzen: beim kurzen Gang zum Badezimmer oder zur Waschmaschine, ebenso wie auf dem Weg zur Arbeit oder zum Einkaufen. Und natürlich in der freien Natur.

Achtsames Gehen bringt uns wieder ins Hier und Jetzt. Es ist besonders empfehlenswert, wenn wir uns in Gedanken und Sorgen verloren haben. Wenn wir uns auf das Gehen und die Körper-Bewegungen konzentrieren, erfrischt uns das und bringt uns wieder mit dem Leben in Kontakt.

Übung 5: Jede Handlung ist ein Ritual

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“Wenn ihr abwascht, muss der Abwasch das Wichtigste in eurem Leben sein”, sagt der Meditationsmeister Thich Nhat Hanh.

Praktizieren Sie Achtsamkeit bei alltäglichen Routinetätigkeiten wie Geschirrspülen, Duschen etc. Hilfreich ist es auch, Reihenfolgen zu verändern. Je öfter wir aus dem mechanischen Reagieren aussteigen, desto mehr üben wir uns in Präsenz. Wenn Sie präsent bei einer Sache sind, sind Körper und Geist verbunden und Sie fühlen sich auch mit dem Leben verbunden.

Übung 6: Neutraler Beobachter sein

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Nehmen Sie immer wieder bewusst Ihre Absicht wahr, impulsiv auf eine Stresssituation zu reagieren. Wenn es möglich ist, versuchen Sie, einen Abstand zwischen Reiz und Reaktion zu setzen. Wenn Sie z.B. etwas hören, das Sie aufregt, atmen Sie bewusst tief ein und aus, statt unmittelbar zu reagieren.

Auf diese Weise können Sie sich angewöhnen, nicht fremdbestimmt zu sein, und die Situation lässt sich besser regulieren. Langfristig können Sie destruktiven Reaktionen vorbeugen.

Machen Sie sich bewusst, dass Sie bei Entscheidungen Wahlfreiheit und Freiräume besitzen. Sie können Nein sagen, Grenzen setzen oder Bedenkzeit erbitten. Erinnern Sie sich immer wieder in Stresssituationen, dass Sie eine Wahl haben, wie Sie reagieren möchten.

Übung 7: Achtsam essen und trinken

Achtsam essen und trinken kann ein Genuss und eine wunderbare Auszeit sein. Probieren Sie es gleich am Morgen aus: Bereiten Sie Ihren ersten Kaffee oder Tee in Ruhe zu. Nehmen Sie bewusst den ersten Schluck und dann den nächsten. Es gibt in dem Moment nichts anderes zu tun.

Wenn möglich, nehmen Sie sich etwas Zeit für das Mittagessen, ohne nebenbei auf das Handy zu schauen, zu lesen oder zu sprechen, vielleicht auch nur für die ersten Minuten. Riechen, schmecken und kauen Sie bewusst.

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Machen Sie sich bewusst, wie viel Einsatz von Menschen und Tieren nötig war, um Sie und Ihre Familie zu ernähren. Wenn Sie achtsam sind, werden Sie auch merken, welche Nahrungsmittel Ihrem Körper zuträglich sind und sich gut mit der Umwelt vertragen.

Thich Nhat Hanh beschreibt eine Begebenheit mit einem Freund. Sie saßen unter einem Baum und aßen Mandarinen. Der Freund sprach über seine Zukunftspläne und stopfte sich nebenbei Mandarinen-Stückchen in den Mund.

Thich Nhat Hanh schreibt dazu in seinem Bucch “Wunder der Achtsamkeit”: „Es war, als ob er überhaupt keine Mandarine gegessen hätte. Wenn er irgendetwas gegessen hatte, dann vielleicht seine Zukunftspläne.

Eine Mandarine besteht aus verschiedenen Stückchen. Wenn ihr ein Stück essen könnt, so könnt ihr möglicherweise die ganze Mandarine essen. Wenn ihr aber das eine Stück nicht essen könnt, dann könnt ihr vermutlich auch die ganze Mandarine nicht essen.“

Übung 8: Wake up-Call

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Im Alltag immer wieder innezuhalten ist wichtig, um eine Kontinuität in der Achtsamkeits-Praxis aufzubauen.

Sie können eine Achtsamkeits-App auf das Handy laden, so dass ein Ton Sie regelmäßig einlädt, eine Atempause einzulegen. Oder wenn sich z.B. das Handy meldet, atmen Sie bewusst ein- und aus, bevor Sie es in die Hand nehmen.

Wir brauchen immer mal wieder einen Wake-up Call, der uns aus der gewohnheitsmäßigen Unachtsamkeit heraus- und in den gegenwärtigen Moment zurückholt. Viele achtsame Momente am Tag stärken Ihre Achtsamkeit.

 

Übung 9: Die 3-Minuten-Auszeit

Die 3-Minuten-Auszeit können Sie mehrmals täglich zwischendurch machen und in kurzer Zeit Energie tanken:

Ich spüre meinen Körper, den Kopf, den Rücken, Bauch bis zu den Füßen am Boden. Wenn es Beschwerden gibt, so dürfen diese da sein.

Ich spüre meine Gefühle. Ich lasse alle Gefühle zu, die hochkommen: Freude, Wut, Zufriedenheit, Unzufriedenheit, Angst, Zerstreutheit, Chaos. Die Gefühle haben Raum und dürfen da sein.

Ich nehme meine Gedanken wahr, ohne sie zu beurteilen oder zu kommentieren. Ich muss jetzt keine Probleme lösen. Gedanken kommen und gehen. Ich halte sie in einem weiten Raum des Gewahrseins.

Ich fühle mich mit mir verbunden und bin ganz präsent im jetzigen Moment.

Übung 10: Den Tag achtsam beenden

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Bevor Sie ins Bett gehen oder bevor Sie einschlafen wollen, üben Sie Dankbarkeit. Erinnern Sie sich an drei Dinge, die Ihr Leben heute bereichert haben oder die gut gelaufen sind. Sie können auch ein Dankbarkeitstagebuch anlegen und vor dem Einschlafen drei oder mehr Dinge niederschreiben, für die Sie dankbar sind.

Aus der Hirnforschung wissen wir, dass Menschen ihre Aufmerksamkeit vor allem dem zuzuwenden, was schlecht gelaufen ist. Oft verlieren wir uns in destruktiven Gedankenmustern, die Anspannungen im Körper, Herzrasen oder hohen Blutdruck verursachen können. Die Übung der Dankbarkeit ist das perfekte Gegenmittel und besonders wirksam am Abend, wenn wir ins Bett gehen, und am Morgen nach dem Aufstehen.

Wenn Sie in der Nacht Unruhe quält, dann konzentrieren Sie sich bewusst auf Ihre Atembewegungen. Spüren Sie, wie sich die Bauchdecke hebt und senkt und benutzen Sie den Atem als Anker, um sich zu beruhigen.

Artikel zur Achtsamkeitspraxis

Meditationsanleitung “Atempause”

Hörst du mich? Warum es wichtig ist, Aufmerksamkeit zu schenken

Einfach nur gehen – Anleitung zur Gehmeditation

Foto: Joel Heyd

Michaela Doepke, Achtsamkeitstrainerin in Unternehmen, MBSR- und Meditationslehrerin, Journalistin und Redakteurin im Netzwerk Ethik heute und Buchautorin. Sie bietet während es Lockdowns jeden Samstag von 9-10 Uhr eine kostenfreie Online-Meditation an, um gemeinsam innere Kraftquellen zu stärken. Mehr unter: www.michaela-doepke.de


 

Der Dalai Lama fordert ein neues Denken            ethik-heute.org 

Der Dalai Lama erklärt, warum wir in der globalen Krise Dialoge und Solidarität brauchen. Er appelliert, Trennendes zu überwinden. Konzepte wie „meine Nation, meine Religion, meine Gemeinschaft“ seien überholt. Vielmehr gelte es, sich die Einheit der Menschen ins Bewusstsein zu rufen.

Viele Probleme, denen wir uns heute gegenübersehen, sind von Menschen gemacht. Wir sind sieben Milliarden Menschen, und jeder von uns braucht Freunde. Warum also bekämpfen und töten wir einander?

Es liegt daran, dass wir uns zu sehr auf die sekundären Unterschiede konzentrieren – die Nationalität, Hautfarbe, Religion, soziale Stellung, ob wir gebildet sind oder nicht. Auf Basis dieser Unterschiede teilen wir ein in „wir“ und „die anderen“. Das ist kurzsichtig und daraus entstehen Konflikte.

Das einzige Mittel dagegen ist, die Dinge aus einem anderen Blickwinkel zu sehen und das Gemeinsame zu betonen: Wenn wir tiefer und grundsätzlicher schauen, können wir erkennen, dass wir Menschen körperlich, emotional und mental gleich sind. Wir wünschen Glück und kein Leiden und sind auf dieser fundamentalen Ebene gleich.

Sobald wir uns als Brüder und Schwestern sehen, gibt es keine Basis mehr, andere zu verletzen oder zu töten. Daher sollten wir ein Gefühl für die Einheit der Menschheit entwickeln und alle Menschen als Brüder und Schwestern ansehen. Auch die großen religiösen Traditionen lehren uns die Einheit aller Menschen – und das trotz der Unterschiede, etwa dass die einen an Gott glauben und andere nicht.

Wohlstand reicht nicht, um inneren Frieden hervorzubringen

Ich möchte Ihnen nun berichten, welche Ziele ich im Leben verfolge. Mein erstes Ziel ist, zu einer glücklicheren Menschheit beizutragen. Viele denken, dass Glück von Geld und Macht kommt. Wenn wir aber tiefer schauen, können wir erkennen, welche Rolle der Geist dabei spielt. Er ist maßgeblich für unser Wohlergehen.

Der Schlüssel zum Glück ist innerer Frieden. Wenn wir Kummer, Sorgen und Stress haben, bringen uns materielle Annehmlichkeiten kaum Erleichterung. Dagegen können wir körperliches Leiden gut ertragen, wenn wir innerlich ausgeglichen sind. Dies zeigt, wie wichtig die geistige Ebene ist. Wenn wir also ein glücklicher Mensch sein wollen, müssen wir mehr auf die inneren Werte achten.

Der moderne Lebensstil ist zu sehr am Materiellen ausgerichtet, das gilt übrigens auch für das Bildungssystem. Wohlstand und Erfolg reichen aber nicht, um inneren Frieden hervorzubringen. Daher möchte ich Menschen davon überzeugen, wie wichtig es ist, Warmherzigkeit zu kultivieren, wenn man glücklich sein möchte, und wie elementar ein gesunder Geist auch für körperliches Wohlbefinden ist.

Das gilt sowohl für religiöse als auch für nicht-religiöse Menschen. Entscheidend ist nicht, ob wir glauben oder nicht, sondern ob wir den Wert des Mitgefühls erkennen. Ich möchte also innere Werte vermitteln durch Bildung, Vernunft und Erkenntnisse aus Erfahrungen, nicht durch religiösen Glauben.

Wir können auch wissenschaftliche Forschung zu Hilfe nehmen. In den letzten Jahren haben Wissenschaftler herausgefunden, dass Menschen durchaus mitfühlend sind und mit anderen kooperieren. Wäre der Mensch von Natur aus aggressiv und voller Hass, dann hätten wir keine Hoffnung, und alle Anstrengungen, Mitgefühl zu entwickeln, wären vergeblich.

Wenn aber die menschliche Natur mitfühlende Anteile hat, dann lohnt es sich, diese zu stärken. Ein wesentliches Ziel von Bildung sollte es sein, den Menschen zu vermitteln, wie man ein glücklicher Mensch, eine glückliche Familie, eine glückliche Gesellschaft wird, ja wie die sieben Milliarden Menschen glücklich sein können. So sehe ich meine erste Lebensaufgabe darin, Menschen die Bedeutung innerer Werte wie Mitgefühl, Vertrauen und Verbundenheit zu vermitteln.

Die Zukunft der Menschheit steht auf dem Spiel

Als zweites kümmere ich mich um die Harmonie unter den Religionen. Das Weltparlament der Religionen zum Beispiel ist eine wundervolle Einrichtung. Ich habe schon mehrmals an Veranstaltungen teilgenommen. Solche Initiativen sind wie Samen für eine gute Zukunft.

Ein weiterer Punkt, der mir am Herzen liegt, ist der Dialog. Wir Menschen sind mit einem wunderbaren Gehirn ausgestattet, das uns diese große Intelligenz ermöglicht. Daraus entstehen verschiedene Ideen, Interessen und Vorstellungen, die aber auch zu einer Quelle von Konflikten werden können. Das ist ganz normal. Solange es Menschen gibt, wird es Konflikte geben. Diese entstehen oftmals, wenn Intelligenz und zerstörerische Emotionen wie Wut und Rachsucht zusammen kommen.

Wenn wir unsere Intelligenz jedoch mit Mitgefühl verbinden und destruktiven Kräften Einhalt gebieten, können wir als Menschen grenzenloses Mitgefühl hervorbringen. Wir haben die Wahl, der Störenfried zu sein oder ein Mensch, der Harmonie und Frieden in die Welt bringt.

Wann immer es Interessenskonflikte gibt – seien es nationale, religiöse oder wie auch immer geartete -, sollten wir mehr global denken. Wir sind voneinander abhängig. Wir brauchen einander. Der Westen braucht den Osten, der Süden braucht den Norden. Und gerade auch die Umweltprobleme wie der Klimawandel überschreiten Grenzen. Daher ist jetzt die Zeit gekommen, zusammenzuarbeiten. Die Zukunft der Menschheit steht auf dem Spiel.

Die Interessen anderer anerkennen

In einer globalisierten Welt ist es nicht zeitgemäß, an Konzepten wie „meine Nation, meine Religion, meine Gemeinschaft“ zu hängen. Wir sollen uns stattdessen viel stärker die Einheit der Menschen ins Bewusstsein rufen. Das ist die Voraussetzung für einen echten Dialog. Dialog bedeutet, dass wir die Rechte und Interessen anderer anerkennen. Die anderen mögen andere Sichtweisen haben, aber sie sind immer noch unsere Brüder und Schwestern.

Das letzte Jahrhundert war eine Ära massiver Gewalt, auch in Europa. Die Gewalt geht auf all die Fehler zurück, die in der Vergangenheit gemacht wurden. Die Menschen setzten auf militärische Macht und nationale Interessen. Das ist altes Denken und total engstirnig und kurzsichtig.

Jetzt ist die Zeit für ein neues Denken. Wir sollten die ganze Menschheit im Blick haben und nach Lösungen suchen, die dem Wohl der vielen dienen. Dialog ist der Weg, das Wohlergehen anderer stärker zu berücksichtigen. Daher plädiere ich dafür, dieses Jahrhundert zu einem Jahrhundert des Dialogs zu machen. Dialog erfordert ein Gefühl der Solidarität mit allen Menschen.

Natürlich ist das nicht einfach, denn normalerweise sind wir kurzsichtig und im alten Denken gefangen. Wir sind ganz fixiert auf unsere eigenen Interessen. Um so verdienstvoller sind Initiativen wie die Europäische Union. Die Motivation hinter dem vereinten Europa ist es, die Interessen einer größeren Gemeinschaft vor die Interessen einzelner Mitglieder zu stellen, um dem großen Ganzen zu dienen.

Wenn Sie etwas von dem, was ich gesagt haben, sinnvoll finden, denken Sie bitte mehr darüber nach. Diskutieren Sie es mit Ihren Freunden. Auf diese Weise verbreiten sich solche Ideen. Das erreichen wir nicht, indem wir zu Jesus, Buddha oder Allah beten und von ihnen verlangen, dass sie unsere Probleme lösen.

Auszug aus dem Vortrag vom 12. Oktober 2016 in Bern, veröffentlicht mit freundlicher Genehmigung des Office of His Holiness the Dalai Lama in Dharamsala, übersetzt aus dem Englischen von Christof Spitz. Weitere Beiträge des Dalai Lama auf Ethik heute

Seit Frühjahr 2017 ist der Dalai Lama in sozialen Medien (deutschsprachig) zu finden:

https://www.facebook.com/DalaiLamaDE/

https://twitter.com/DalaiLamaDE


  


 

Montag, 3. Januar 2022

Philrunde Jan. 2022

Zwei brisante Artikel:

  1. Ursachenforschung zu Corona                                     

  2. Angebote zum Abbau der tieferen Ursache von Corona: das        nicht  mehr zeitgemäße Bewusstsein des Menschen  


1.  Von Viren, Wildtieren und Wäldern
"Wir schaffen uns unsere Krankheiten selbst..."

                                                                                                                   Forschung und Lehre 5/21

Die Landwirtschaft verringert die Lebensräume von Wildtieren. Damit steigt die Gefahr, sich bei infizierten Haus- und Wildtieren anzustecken.

Von Matthias Glaub­recht 18.05.2021

Obgleich in erdgeschichtlicher Perspektive gleichsam nur eine "Eintagsfliege der Evolution", ist der moderne Mensch spätestens in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts – im Zuge der sogenannten "Great Accelleration" des Anthropozäns – durch eine Vielzahl von Einflüssen und Auswirkungen seiner modernen Lebensweise zum entscheidenden Evolutionsfaktor auf diesem Planeten geworden. Längst haben wir drei Viertel der Landoberfläche der Erde zu unserem Nutzen verändert; nicht nur durch unsere Städte, Siedlungen und Verkehrswege, sondern vor allem durch die landwirtschaftlichen Nutzflächen, die unserer Ernährung und Versorgung dienen. Mit dieser Landnutzung durch eine stetig wachsende Weltbevölkerung gerieten, in den vergangenen fünf Jahrzehnten verstärkt, immer mehr Tier- und Pflanzenarten in Bedrängnis – und damit die Biodiversität insgesamt unter Druck. Zwar sind nach den Daten der International Union for Conservation of Nature (IUCN) "nur" etwa um die 800 Wirbeltierarten nachweislich durch den Menschen verursacht ausgestorben, weitere etwa 500 an Land lebende Wirbeltierarten drohen aufgrund nur noch sehr geringer Individuenzahl in naher Zukunft auszusterben. Diesen vergleichsweise niedrigen Zahlen steht jedoch die Warnung des Weltbiodiversitätrats IPBES gegenüber, der vor dem Aussterben von bis zu einer Million Arten in den kommenden Jahren und Jahrzehnten warnt.

Artenschwund gefährdet funktionelle Biodiversität

Neben dieser beunruhigenden Arithmetik eines globalen Artensterbens ist mit dem Verschwinden vieler Arten auch die funktionelle Biodiversität gefährdet – das ökologische Zusammenwirken von Artengemeinschaften in Ökosystemen, insbesondere, weil die Bestände und Verbreitungsgebiete unzähliger Arten geschrumpft sind oder regional vollständig verschwunden sind, während andere Arten gerade in der Nähe des Menschen im Bestand zunehmen. Solche Zusammenhänge müssen wir – nicht erst aus aktuellem Anlass der Covid-19-Pandemie – auch bei Zoonosen in den Blick nehmen.

Jedes Jahr erkranken Millionen Menschen an diesen vom Tier auf den Menschen überspringenden Krankheiten, viele sterben daran – die meisten in Asien und Afrika. Etwa 200 Zoonosen sind bekannt, die weitaus häufiger vorkommen, als uns meist bewusst ist. Immerhin stammen etwa zwei Drittel aller unserer Krankheiten von Nutztieren wie Schweinen, Hühnern oder Rindern, mit denen viele Menschen gerade in ärmeren Ländern auf engstem Raum zusammenleben. Unsere Kinderkrankheiten wie Masern, Mumps und Röteln sind ursprünglich von domestizierten Tieren übergesprungene Seuchen. Sie haben einst die Geschichte und Geschicke einer immer dichter siedelnden Menschheit bestimmt. Eine weitere zoonotische Quelle sind Hausmäuse und andere eng mit dem Menschen assoziierte Nagetiere, wie etwa die den Pestfloh übertragenden Ratten.

Zoonosen: Von Wildtieren zum ­Menschen

Ein anderer Infektionsweg epidemischer Zoonosen führt von Wildtieren zum Menschen, bevor sich dann mutierte Erreger auch von Mensch zu Mensch verbreiten. Inzwischen sind wir immer weiter in die einst abgelegenen Lebensräume vieler Wildtiere vorgedrungen, mit denen wir über Wildtiermärkte buchstäblich in Berührung kommen – gerade in den bevölkerungsreichsten Regionen wie etwa in West- und Zentralafrika sowie in Ostasien. Befördert durch die Globalisierung gelangen als "neue Seuchen" bezeichnete Infektionskrankheiten aus tropischen Regionen bis zu uns. Das Aids-Virus etwa fand über Schimpansen, die in Zentralafrika häufig gegessen wurden, seinen Weg zum Menschen.

Wie auch die gefürchteten hämorrhagischen Fieber Ebola, Lassa und Marburg haben diese Infektionen ihren Ursprung in Fledertieren – zu denen neben Fledermäusen auch Flughunde gehören. Von diesen sind sie über weitere Wirtstiere auf den Menschen übergesprungen. Dagegen haben etwa Influenzaviren, die – wie etwa vor hundert Jahren die Spanische Grippe H1N1 – zu weltumspannenden Epidemien wurden, ihren Ursprung in Enten- und Gänsevögeln.

 Handelsströme sind Einfallstor für Pandemien

Zwar ist das Zusammenspiel insbesondere von virentragenden Fledermäusen und Zwischenwirten im Detail noch weitgehend unverstanden. "Emerging infectious diseases" aber entstehen nicht aus dem Nichts. Ursächlich verantwortlich ist vielmehr, dass gerade in tropischen Regionen immer mehr Menschen leben und diese zunehmend in abgelegene Regionen vordringen. Sie roden dort Wälder, berauben Wildtiere ihres Lebensraums, jagen und bringen sie auf Wildtiermärkte in immer dichter besiedelten Dörfern – und sogar mitten in Millionenstädte wie etwa Wuhan in China. Gerade im bevölkerungsreichsten Land der Erde gilt das Fleisch von Wildtieren als Delikatesse und Statussymbol für eine aufwachsende und wohlhabendere Mittelschicht.

Zudem sind China und andere Länder Südostasiens immer besser global vernetzt. Inzwischen werden Wild- und Nutztiere sowie die aus ihnen gewonnenen Produkte um den ganzen Globus befördert. Die erdumspannenden Handelsströme und der weltweite Reiseverkehr sind das beste Einfallstor für Pandemien, die damit längst keine "Naturkatastrophen" mehr sind.

Indem der Mensch immer mehr Natur zu seinem Nutzen umwandelt, erntet er unabsichtlich auch immer mehr der gefährlichen Infektionskrankheiten wie zuletzt Sars oder jetzt Corona. Wir schaffen uns unsere Krankheiten also selbst, indem wir mit der Umwandlung natürlicher Ökosysteme in menschengemachte Lebensräume bestimmten Arten ideale Bedingungen bieten. Tödliche Viren kommen nicht plötzlich und unvermittelt aus der unberührten Wildnis abgelegener Urwälder zu uns; vielmehr lauert die Gefahr in den zu Nutzflächen des Menschen umgewandelten Habitaten – in neuen Agrarflächen, entlang der jüngsten Siedlungsränder und dort, wo Wildtiere vermehrt in Berührung mit Menschen kommen.

Sars und Mers waren ein Weckruf

Für viele Virologen und Evolutionsbiologen war der Ausbruch von Epidemien wie Sars und Mers ein Weckruf; umso mehr sollte es nun der gegenwärtige Ausbruch von Covid-19 sein. Aus zoologischer Sicht besteht die Gefahr, dass zukünftige Epidemien mehrere Hundert Millionen Menschen töten und den Planeten in eine jahrzehntelange Depression stürzen könnten, wie sie die Geschichte nie gekannt hat, sofern das Virus tödlicher ist als Sars-CoV-2. Wir müssen deshalb ein Interesse daran haben und wirkungsvolle Maßnahmen entwickeln, um das weitere Schrumpfen von Lebensraum für Wildtiere zu verhindern und die Abholzung der Wälder in den Tropen zu stoppen. Vor allem aber müssen wir nicht nur die gefährlichen Wildtiermärkte dauerhaft schließen und verbieten, sondern Verzehr und Handel von Wildtieren weltweit rigoros unterbinden, um zu verhindern, dass weitere Viren vom Tier auf den Menschen überspringen. Neben Impfstoffen und Strategien zur Infektionskontrolle müssen wir die Evolution von Viren besser erforschen und dringend die Mechanismen der Ausbreitung und Übertragung von Zoonosen verstehen lernen.

Wir sollten die neuerdings vermehrt auftretenden Coronaviren als ein unmissverständliches Signal sehen, dass Artenwandel und Umweltzerstörung letztlich auch uns Menschen umbringen könnten. Und dass es billiger ist, unsere Lebensweise zu ändern als weltweit die gesundheitlichen und wirtschaftlichen Folgen weiterer Viren-Ausbrüche zu riskieren. Noch bevor die gegenwärtige Infektionswelle überwunden ist, lässt sich vorhersagen, dass anderenfalls die nächste durch Zoonosen verursachte Pandemie nur eine Frage der Zeit sein wird.

Wir befinden uns am Beginn eines Massenaussterbens, die Robustheit von Artengemeinschaften und Ökosystemen ist in Gefahr.

 

 

2. Apps für Meditation boomen                                      ethik heute.org

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Die Entwicklungen im Überblick

Die Digitalisierung schreitet auch im Bereich Gesundheit und Meditation voran. Rund 1000 Apps sollen die Meditation unterstützen und Schlaf fördern, intiiert von Unternehmen und Krankenkassen. Gerald Blomeyer gibt einen Überblick über das Marktgeschehen: von Headspace über Calm bis Insight Timer.

Die scheinbar endlose Corona-Pandemie belastet auch die psychische Gesundheit von Menschen auf der ganzen Welt. Wir brauchen andere Formen der Kommunikation und Hilfen, um uns zu entspannen und zur Ruhe zu kommen. Virtuelle Angebote boomen. Sie müssen nicht mehr heruntergeladen, sondern können gestreamt werden. Als App begegnen sie uns überall, wo wir sind: auf dem Handy.

Angeführt wird die Liste der am meisten heruntergeladenen Apps vom Videokonferenz-Tool Zoom und der Luca-App. Das Streaming von Musik, Büchern, Spielen, Filmen und die Nutzung von Email-Diensten und sozialen Medien hat gigantisch zugenommen. Bankfilialen schließen, während die Onlinebanking-Apps boomen.

Auch im Gesundheitssektor schreitet die Digitalisierung voran, die Verbindung von Internet und Medizin wird zu „E-Health“. Patienten sollen schneller und besser versorgt werden. Die ersten „Digitalen Gesundheitsanwendungen“ (kurz: DiGA), werden seit Oktober 2020 von Ärzten und Psychotherapeuten verordnet.

Ähnlich wie eine Gehhilfe oder ein Medikament wie Insulin gibt es jetzt „Apps auf Rezept“. Die Kosten werden von den Krankenkassen übernommen. Es sind „Medizinprodukte niedriger Risikoklasse, deren Hauptfunktion wesentlich auf digitalen Technologien beruht.“

Derzeit zugelassen sind z.B. „Tinnitracks“, eine App zur Behandlung von Tinnitus, „Novego“ gegen depressive Symptome, und die Meditations-App 7Mind. Diese soll helfen, Stress zu bewältigen sowie unsere Produktivität, unser Glücksempfinden und gute Beziehungen fördern.

Die deutsche App 7Mind wurde 2014 gegründet, 1,5 Millionen User haben sie bisher genutzt. Die Südwestdeutsche Medienholding übernahm die App 2020, als Grundstein für den Aufbau ihrer digitalen Gesundheitsplattform.

International werden enorme Summen in den Bereich der psychischen Gesundheit investiert. „Business Insider“ schätzt, dass der Sektor allein in den USA bis 2025 mehr als 25 Milliarden US-Dollar umsetzen wird.

Headspace: Der Anfang der Meditationsapp

Headspace begann 2010 als Eventagentur, die beliebte Vorträge über Achtsamkeit in London veranstaltete. Im Jahr 2012 wurde die erste Version der Headspace-App veröffentlicht, die Meditation und Achtsamkeit weniger ernst und sogar unterhaltsam macht. Das gilt als Beginn der Achtsamkeitsbewegung im digitalen Raum.

Anfangs fragten die Investoren, warum jemand Geld für Meditation ausgeben sollte, wenn Youtube hunderte von Stunden kostenlos anbietet. Es ist wie bei Netflix: Youtube bietet ebenfalls Hunderte von Stunden an Filmen an, aber die Leute abonnieren Netflix wegen des besonderen Inhalts. Die Meditationsapps müssen einerseits den Inhalt speziell strukturieren und anderseits immer wieder neue Angebote schaffen.

Meditation wurde dazu in passgenaue Videos, Audios und Übungen unterteilt. Der Mitbegründer Andy Puddicombe, ein ehemaliger buddhistischer Mönch, spricht die meisten Meditationen in Englisch selbst. Bisherige Studien belegen, dass die App nach zehn Sitzungen das Wohlbefinden und die Arbeitszufriedenheit der Nutzer steigert sowie Stress und Reizbarkeit reduziert.

Der große Durchbruch kam 2013, als Puddicombe einen Vortrag im TED-Salon hielt: „Zehn bewusste Minuten genügen schon“. Das Video wurde inzwischen 13 Millionen mal gesehen. In Deutschland wurden bis 2019 über eine Million Abos verkauft.

2018 führte Headspace mit Hilfe von Sportpsychologen Meditation für und mit Profisportlern ein. Meditation soll zum besseren Training, zur Steigerung der Leistung der rascheren Erholung eines Athleten beitragen. Dazu werden technische und motivierende Komponenten gemischt, um z.B. Läufern zu helfen, in den Flow-Zustand zu kommen und mehr aus ihrem Training herauszuholen.

Das Motto von „Headspace for Sport“ heißt „Spitzenleistung beginnt im Geist.“ Die Konkurrenz ließ nicht auf sich warten. Um ihre Botschaft der geistigen Fitness zu stärken, kooperiert der Konkurrent Calm seit 2019 mit dem Basketballspieler von Los Angeles Laker, LeBron James. Hier lautet der Leitspruch: Wer seinen Körper unter Kontrolle haben will, muss seine Gefühle unter Kontrolle haben.

Die Expansion setzt sich fort: Headspace fusioniert mit dem On-Demand-Dienst für psychische Gesundheit „Ginger“ zum neuen Unternehmen „Headspace Health“.

Ginger bietet die psychiatrische Beratung mit virtuellen Diensten und sofortiger, persönlicher Unterstützung durch professionell begleitende Angebote an.

Die Headspace-App wurde weltweit 65 Millionen Mal heruntergeladen, hat zwei Millionen zahlende Abonnenten und wird von 600 Firmen genutzt. Das neue Unternehmen hat einen Gesamtwert von drei Milliarden Dollar und beschäftigt mehr als 800 Mitarbeiter.

Meditieren online bei der Krankenkasse

Meditieren galt früher als esoterisch. Wer heute meditieren lernen will, besucht das Online-Portal seiner Krankenkasse. Viele bieten kostenlos Achtsamkeit als „Häppchen“ (DAK), als Online-Kurs (TK) oder per Meditations-App (Barmer). Die AOK hat über 500 Videos auf ihrem Youtube Gesundheitskanal gepostet, dabei auch Anleitungen zum Meditieren.

Die riesige Zahl von Meditations-Apps im Smartphone ermöglichen es, überall und zu jeder Zeit mit Unterstützung Achtsamkeit zu praktizieren. Das spart Zeit und Wege.

Basis dieser Entwicklung sind eine Fülle wissenschaftlicher Studien zu den Wirkungen von Achtsamkeit auf die Gesundheit des Menschen. Im Fokus steht das Programm MBSR, das der Amerikaner Jon Kabat-Zinn 1979 entwickelte.

Mit seinem achtwöchigen Programm Stressbewältigung durch Achtsamkeit (MBSR) schuf er ein Übungsprogramm, mit dem man mehr Bewusstheit in den Alltag bringt, etwa indem man den Körper bewusst wahrnimmt, den Atem beoachtet und gelassener mit belastenden Gedanken und Gefühlen umgeht.

Achtsamkeitstechniken haben Patienten bei zahlreichen Erkrankungen geholfen, wie Depression, chronischen Schmerzen, Tabak- und anderen Suchterkrankungen. MBSR- Kurse werden in Deutschland nach § 20 SGB V zur Stressbewältigung von allen Krankenkassen mit 30 bis 100 Prozent bezuschusst.

Noch mehr Apps: Calm und Insight Timer

Inzwischen ist der Markt mit etwa tausend Meditations- und Schlaf-Apps hart umkämpft. Sie bieten heute weit mehr als nur Atemmeditation. Das Angebot reicht über Einschlafgeschichten, Naturklänge, Musik, Yoga, Pausen-Meditationen, Sport, Kurse und Sitzungen für den Arbeitsplatz.

Zwei kommerzielle Unternehmen führen den Markt an: Headspace und Calm. Neben der Meditation startete Calm 2016 ein Schlafprogramm. Dazu gehört klassische Musik und Ambient-Musik, darunter Kompositionen von Johannes Brahms bis Moby, sowie Einschlafgeschichten, gelesen u.a. von prominenten Schauspielen wie Matthew McConaughey und Kate Winslet, Musikern wie Harry Styles sowie Prominenten wie LeBron James und Stephen Fry.

Mit einem Angebot von Schlaf, Meditation und Entspannung hat Calm über 100 Millionen Downloads. Daneben bietet die App heute Atemübungen, Meditationen, entspannende Naturgeräusche, Einschlafgeschichten, Musik und die „Masterclasses“, eine neue monatliche Reihe von Audiokursen von wechselnden internationalen Meditationsexperten .

Die App Insight Timer, ursprünglich ein Meditationstimer, wurde 2014 von den Plowman-Brüdern gekauft. Diese schufen eine offene Plattform, auf der alles kostenlos angeboten wird. „Jeder Mensch auf der Welt soll den Zugang zu kostenlosen täglichen Meditationen haben“, lautet ihr Leitsatz.

Sie bieten die größte Meditationsbibliothek der Welt mit geführten Mediationen von Thich Nhat Hanh, Dalai Lama, Sharon Salzberg, Jack Kornfield, Eckhart Tolle, Tara Brach, Mooji und anderen führenden Meditationslehrern.

Im Oktober 2020 leitete das Model Gisele Bündchen anlässlich des Welttages der geistigen Gesundheit eine geführte Meditation mit dem Titel “Hoffnung in Zeiten der Ungewissheit”, an der mehr als 9000 Menschen teilnahmen. Für Einsteiger in die Meditation gibt es einführende Meditationen und eine Gemeinschaft, die Unterstützung anbietet.

Die 100.000 geführten Meditationen und Musiktitel stammen von 11.000 Meditationslehrerinnen und Musikern aus der ganzen Welt. Davon sind etliche geführte Meditationen auf Deutsch – immer kostenlos und werbefrei. Täglich erscheinen neue.

Rund 16 Millionen Menschen machen von dieser App in rund 800.000 einzelnen Sitzungen täglich Gebrauch. Mehr als zwei Millionen Menschen nutzen sie jeden Monat in über 40 Sprachen. Die Gemeinschaft meditiert gemeinsam in über 7.000 selbst gegründete Gruppen. Ende 2020 wurde Insight Yoga als Livestream freigeschaltet.

Was die großen internationalen Meditations-Apps Headspace, Calm und Insight Timer sowie die größte deutsche Entwicklung, 7Mind App, können, erfahren Sie in einem Folgeartikel.

Foto: Heidi Scherm

Nach acht Jahren in Indien und Nepal unterrichtet Gerald Blomeyer seit 2015 Kurse zur Meditation, achtsamen Kommunikation und Buddhismus in Berlin und Hamburg. Beruflich lehrte er zehn Jahre an Universitäten und leitete 17 Jahre seine eigene PR-Agentur. Auf seiner Website finden Sie auch geführte Audio-Meditationen: www.blomeyer.berlin Eine Auswahl auch auf Insight Timer

Dem Autor des Artikels bin ich, Chris, in Sarnath, in der Nähe von Varanasi, Indien, begegnet. Er machte mich seinerzeit mit der Pädgogik des "Alice Projects Universal Education School" vertraut. Vielleicht ist jemand unter uns Hobbyphilosophen daran interessiert, sich mit dieser zukunftsweisenden Pädagogik auseinanderzusetzen und uns darüber zu berichten.  

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Wer an den meditativen Angeboten der "Kapelle der Stille" in Osnabrück interessiert ist:  Auskunft - kontakt@kapelle-der-stille-de