Mittwoch, 23. September 2020

Nachschau 4.9. 2020

Im Anschuss an den Vortrag von Peter Paduranga Bayreuter gab es eine lebendige Diskussion  über die nachstehenden Thesen von Seth. Dabei sei nochmals auf die Vorschau  vom 7.8. verwiesen.                                                  

 Seth (gechannelt von Jane Roberts von 1963 bis 1984)Die HAUPTHESEN von Seth:

 1)Ich bin eine ewige Energie-Essenz-Persönlichkeit jetzt nicht inkarniert – du bist eine ewige Energie-Essenz-Persönlichkeit jetzt inkarniert.

 2)Du erschaffst deine eigene Wirklichkeit. 

 3)Du bekommst das worauf du dich konzentrierst. 

4)Das äußere Alltags-ich ist über das Unterbewusste mit dem inneren, göttlichenICH verbunden.

 5)Wenn es keine Freude macht höre auf damit. 

6)NICHT VERLETZEN höchstes Prinzip (wie im Yoga: parama dharma ahimsa).

 7)Bewusstsein ist primär – ALLES WAS IST = Gott – Werterfüllung als Teile von Gott/göttliche Wesen ist unsere Bestimmung. 

8)Alle Zeit ist eigentlich simultan – der Machtpunkt ist die Gegenwart – wir sind immer in der ewigen geräumigen Gegenwart und erschaffen aus dieser Perspektive Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.

 9)Es gibt 9 Bewusstseinsfamilien, die diese Erde erschaffen/erträumt haben undsich in diese Realität hineingeträumt/verdichtet haben (Traumwanderer): Borledim (Familienmenschen), Ilda (Spaßmacher), Gramada (Organisatoren), Sumafi (Lehrer), Sumari (Künstler), Zuli (körperliche Schönheit), Milumet (Mystiker), Vold (Reformer), Tumold (Heiler). Jeder Mensch hat eine Mischung der Eigenschaften von hauptsächlich zwei Bewusstseinsfamilien.

 Literatur:Roberts, Jane: Seth Speaks – The Eternal Validity of the Soul, Englewood Cliffs, USA, Verlag Prentice Hall, 1972, dt. Gespräche mit Seth – von der ewigen Gültigkeit der Seele, Kreuzlingen/München, Verlag Hugendubel, 2001Roberts, Jane: The Nature of Personal Reality – specific, practical techniques for solving everday problems and enriching the life you know, Englewood Cliffs, USA, Verlag Prentice Hall, 1974, dt. Die Natur der persönlichen Realität – Ein neues Bewusstsein als Quelle der Kreativität, ein Seth-Buch, München, Verlag Goldmann, 1994https://www.sethlearningcenter.org/Seth-Vortrag von Peter Panduranga Bayreuther am 4. September 2020:https://youtu.be/R9Vyn7_7bCY

 

Kommentar zu "Das Seth-Material"                                                                              Klaus Burghardt

»Die Philosophie, die Seth in seinen Büchern beschreibt, kann man mit dem folgenden Satz zusammenfassen:

"Du erschaffst deine eigene Realität.1  

In dem Buch Die Natur Der Persönlichen Realität von Jane Roberts verwendet Seth diese Formulierung in leicht abgewandelter Form noch mehrere Male. Und er betont:

  Es gibt keine andere Regel.“ 

Ich möchte in diesem Kommentar Seths Behauptung kritisch prüfen. Im ersten Teil geht es um die Frage, ob sie ihrem Anspruch gerecht werden kann:

  Zum Einstieg führt Seth zunächst Beispiele für Bereiche an, auf die sich seine Formel anwenden lässt. Auf dieser Grundlage schlage ich eine Realismusdefinition vor und versuche sodann, mit Seths Hilfe in sehr allgemeiner Form zu erläutern, wie bewusste und unbewusste geistige Potenzen materie- und realitätsschaffende Prozesse vollziehen. Meine Realismusdefinition ist Maßstab für eine anschließende Überprüfung der Gültigkeit von Seths Regel mit dem Ergebnis: Diese trifft nur auf sehr wenige Fälle zu.

  Ein zweiter Teil befasst sich mit einer politischen Einschätzung. Mein Resultat dort: Seths Wahlspruch kommt der Hauptlosung des Neoliberalismus „Jeder ist seines Glückes Schmied“ sehr nahe, wodurch er sich zu seinem selbstgestellten Ziel in Widerspruch setzt: den Menschen bei der Lösung ihrer persönlichen Probleme zu helfen.

  Folgende Punkte werde ich behandeln: 

  0. Einleitung (s.o.)

0.1 Meine Zitierweise

1. „Systemimmanente" Kritik

1.1. Seth spricht

1.2 Probleme der Seth-Rezeption

1.2.1 Wer ist Seth?

1.2.2 Seths Wissensvorsprung

1.2.3 Diverse Realitäten

1.3 Ist Seths knackiger Slogan irreführend?

1.3.1 Ihr schafft eure eigene Realität - wie geht das?

1.3.2 Ein Tisch macht keine Wirklichkeit 

1.3.3 Fazit

2. Seth als Sympathisant des Neoliberalismus?

2.0 Einleitung

2.1 Die Weisheit des Marktes

2.2 Neoliberale Politik

2.3 Menschen leiden

2.4 Agenda 2010 und die Eigenverantwortung

2.4.1 Schröder, Clemens, Seth - im Einklang?

2.5 Im Reparaturbetrieb des Kapitals

2.6 Meller Philosophen verändern die Welt![?]

2.7 Seth - ein Sympathisant des Neoliberalismus?

  Aus Platzgründen habe ich den größeren Teil des Textes wieder (wir haben das in der Vergangenheit schon zwei Mal so praktiziert) auf meine private Website ausgelagert.


Die Fortsetzung findet sich hier: https://www.diverseverse.de/philosophisches/seth/

1 https://bewusstsein-und-realitaet.de/seth/Seth-Ste.htm 

 
 
Vorschau 2.10.2020
 
Die Bedeutung der Arbeit für den Menschen      Jürgen Staas

Angeregt als Jahresthema der Männerarbeit der ev. Landeskirche: "Im
Schweiße deines Angesichts" ... Gen 3,19 / Das ist es mir wert. - Die
jüdische Bibel (AT) sieht in der Sündenfallgeschichte Arbeit als
Strafe an. Das ist eine religiös-moralische Betrachtungsweise, als
Zusammenhang von Verhalten und Ergehen. - Eine ähnliche Sichtweise
bietet der antike Sisyphusmythos, mit dem sich Camus besonders
beschäftigt hat. - Im NT bricht Jesus mit dieser Sichtweise in der
Geschichte vom Blinden am See von Siloah. - Die Reformatoren sehen
die Arbeit positiver. Für Luther ist Arbeit Dienst am Nächsten, eine
Art Gottesdienst. - Der Calvinismus / Puritanismus verbindet Arbeit
mit Askese, Konsumverzicht zu Gunsten weiter gesteckter Ziele. In
diesem Zusamenhang sieht Max Weber (Die protestantische Ethik) auch
die Grundlage des modernen Kapitalismus. - Die Arbeit war seit der
Erfindung der Landwirtschaft Jahrtausende lang körperliche
Schwerarbeit. Die Wirtschaft war gekennzeichnet durch Mangel. Die
Erfindung der Dampfmaschine und dann der Verbrennungs- und
Elektromotoren nahm dem Menschen die Schhwerarbeit ab. Die
Industrialisierung steigerte durch Mechanisierung und fortschreitende
Rationalisierung die Produktivität menschlicher Arbeit. Weiteren
Fortschritt brachte nach der Elektrizität die Elektronik bis hin zur
künstlichen Intelligenz. Körperliche Arbeit tritt in den Hintergrund.
Psychische Belastungen ("Stress") dagegen nehmen zu. Qualifizierte
Arbeit erbringt Wohlstand, Mangel an Qualifizierung erzeugt Armut.
Arbeit kann Erfüllung bedeuten, primitive Routinearbeit frustrierend
sein. Der Reichtum der Industrieländer führt auch zu Überproduktion und
Verschwendung sowie zur Ausbeutung der Natur und zu Klimaproblemen.
Große Teile der Wirschaft erzeugen Güter, die reiner Luxus und damit
notfalls entbehrlich sind, was in Krisenzeiten ("Korona") schnell zu
hoher Arbeitslosigkeit führen kann. sts