Corona – ein
systemrelevantes Virus?
Christian Brehmer
Die Selbstheilung
unseres Planeten
Der Gesamtlebensraum unserer Erde,
der Ozeane und den Erdboden umfassenden Biossphäre, mit der sie umhüllenden
Atmosphäre, bildet ein gigantisches,
organisch rückgekoppeltes System. Seit dem Auftreten des Lebens vor etwa
3, 5 Milliarden Jahren hat sich das Klima auf der Erde nicht wesentlich
geändert. Davon zeugen fossile Organismen, die für ihre Existenz etwa die
gleichen Lebensbedingungen brauchten wie die gegenwärtigen. Trotz des sich
wandelnden Energieausstoßes der Sonne, trotz der Einbrüchen kosmischer
Strahlen, trotz der Änderungen des Erdmagnetfeldes, trotz tiefgreifender
Umwälzungen auf der Erdoberfläche und Variationen der chemischen
Zusammensetzung der Atmosphäre, wurden weitgehend konstante Lebensbedingungen
für die Evolution des Lebens aufrecht erhalten. Der Salzgehalt der Meere z.B.
oder der Sauerstoffgehalt der Luft – nur geringe Abweichungen würden das Leben
gefährden.
„Dass dies bloß zufällig so sein
sollte, ist ebenso unwahrscheinlich, wie eine blinde Autofahrt durch den
Stoßverkehr unverletzt zu überstehen“, sagt einer der namhaften Erforscher
unseres sich selbstregulierenden Planeten, der englische Biophysiker James Lovelock[i].
Tatsächlich deuten moderne Forschungsergebnisse daraufhin, dass sich das
Ökosystem Bio- und Atmosphäre in seiner Ganzheit wie ein lebendes System
verhält. Durch ständige Zufuhr hochwertiger Sonnenenergie und Abfuhr
niederwertiger Restenergie in den Weltraum hält es sich wie jedes andere
lebende System beständig in einem Zustand des Fließgleichgewichtes und schirmt
sich gegenüber dem Weltraum ab. Die Gesamtheit der Organismen auf der Erde
könnte in gemeinsamer Symbiose einen übergeordneten Organismus bilden.
Das organismische Verhalten der
Erde gab Anlass zur sog. Gaia-Hypothese. Als Gaia, als große Mutter, bezeichnete
man die Erde in der griechischen Antike. Tatsächlich hat die Erde, wie wir
gesehen haben, während ihrer langen Entwicklungsgeschichte stets für
gleichbleibende Lebensbedingungen für ihre Geschöpfe gesorgt, so wie eine
Mutter für ihre Kinder sorgt. „Diese Phänomene sind nur verständlich, wenn der
Planet als ein einziger lebendiger Organismus angesehen wird“, so Lovelock.
Alle lebenden Organismen haben die
Fähigkeit sich selbst zu regulieren. Wenn
nun die Erde bedroht wird durch einen kurzsichtigen und profitgierigen
Menschen, dann wird sie sich wehren. Das Fließgleichgewicht muss gewahrt bleiben.
Und da muss dann ein „systemrelevantes“
Virus herhalten wie Corona, um den Parasiten wieder zur Vernunft zu bringen, egal wie wir uns die Entstehung des Virus
erklären. Möglicherweise bewirkt nachhaltiges kollektives Fehlverhalten
gegenüber der Natur ein „morphogenetisches Feld“.[ii] Denn
das, was der Mensch der Natur antut, ist
krass kurzsichtig und selbstzerstörerisch. So kann es nicht weitergehen, und wir können, so berechtigt wir uns wehren, in
der letzten Konsequenz dem „heilsamen“ Virus dankbar sein. Er will uns zu
Besinnung bringen. Nutzen wir die Chance
Auch dem gemeinen Grippevirus
gegenüber müssten wir, streng genommen, dankbar sein. Denn wenn unsere
Immunabwehr geschwächt ist, wenn wir über unsere Kräfte gegangen, gestresst oder unausgeschlafen sind, dann kann das Virus
bei uns andocken. Wir reagieren mit einem Lockdown, legen uns hin und trinken Tee (bis wir 2,5
Kamille haben!). In der Ruhe hat der Körper Zeit, sich selbst zu regulieren, und der Geist hat Zeit, sich über die Ursache
der Grippe Gedanken zu machen. Wir lernen, wir wachsen, wir werden achtsamer.
Achtsamkeit ist das Hintergrund-Bewusstsein vom Inhalt unserer Aufmerksamkeit. Immer
wenn wir merken, dass unser Bewusstsein von einem Sachverhalt oder von
einer Situation vereinnahmt ist, wir uns also damit naiv identifizieren, können wir durch einen kleinen Rückstieg, einen sanften Shift im Bewusstsein, aufwachen und uns in die
Gegenwart, in die Achtsamkeit holen: „presencing“,
eine Standort-Neuorientierung[iii]. Achtsamkeit an sich ist reines Bewusstsein, ist
naturgegebene Intelligenz, ist Mitgefühl und Urteilsvermögen. Wir können sie
fördern, beispielsweise durch Meditation, und sie mehr und mehr in den Alltag
integrieren. Wir handeln in spontanem
Einklang mit der Natur: Integrales Bewusstsein. Gaia kann aufatmen, Corona wird überflüssig –
eine durch wissenschaftliche Beobachtungen und Forschungen inspirierte Hypothese.[iv]
Vieles hat sich bereits geändert.
Erstaunlich wozu die Menschheit fähig ist, wenn ein bedrohlicher Virus sie
unter Druck setzt. Auf einmal hat der Schutz des Menschen Priorität gegenüber
der Wirtschaft, die sich teilweise mit Schließungen und Kurzarbeit abfinden
muss. Der Mensch rückt wieder in den Mittelpunkt, die Politik hat wieder das
Sagen und greift der Wirtschaft unter die Arme mit Milliarden- Krediten.
Unser neoliberales Wirtschaftssystem hat dem
im Menschen angelegten Egoismus und seiner potenziellen Gier Vorschub geleistet.
Erziehung und Bildung haben es als Ausgleich versäumt, Achtsamkeitstraining auf
breiter Basis anzubieten. Jetzt haben wir das Dilemma. Wir müssen erkennen, dass der Mensch jenseits
von Gedanken und Gefühlen auch ein Selbstbewusstsein hat, dessen Wesen
Achtsamkeit ist und das es gilt zu fördern und zu integrieren.[v] Denn
Achtsamkeit ist Leben; es ist das Schöne, das Wahre und das Gute in seiner Ganzheit.
Geben wir unserem Potenzial eine Chance, beispielweise mit einer Achtsamkeits-
oder Meditations-App auf unserem Smartphone[vi]. Rainer
Langhans, Ikone der 1968er und Grimme-Preisträger, sieht die ganze Coronakrise
als eine Chance zur inneren Einkehr und als eine „Meditationseinheit“. Er ist
der Überzeugung, dass das Leben mit seiner „Wahnsinnsmobiltät“ und dem
„Tierefressen“ so nicht weitergehen könne.[vii]
Ein weiter so wie bisher entspräche nicht dem evolutionären und kreativen
Potenzial des Menschen.
Literatur:
[i] Lovelock,
James : Unsere Erde wird überleben. GAIA
– eine optimistische Ökologie. München, Zürich: Piper, 1982, S. 25
[ii] Sheldrake,
Rupert: Das schöpferische Universum. Die
Theorie des morphogenetischen Feldes. München, 1981, Meyster
[iii] Come into the present. Gaia-Pesencing
Institute: www.presencing.org
[iv]Brehmer,
Christian: Die Evolution des Bewusstseins
und die Möglichkeit der Erforschung ihres zukünftigen Verlaufes im Rahmen eines erweiterten
Wissenschaftsverständnisses (Dissertation). Frankfurt/M. Peter Lang, 1992
[v] Ibd.: Woher? Wohin? Orientierung im Leben. Die
Evolution des Bewusstseins als Ausweg aus der Krise. Petersberg, 2018, ViaNova, S. 226 ff
[vi] Louise Champion et al. : The efficacy of a brief app-based
mindfulness intervention on psychosocial outcomes in healthy adults. Plos One, 2008
[vii] Schmidt,
Melanie Heike: Corona als
„Meditationseinheit“. Neue Osnabrücker Zeitung, 19.6.2020, S.18
Corona-relevante Reflexionen in Versen Klaus Burghardt
Im
Supermarkt
Kontakte soll man
minimieren!
Ich kann das tun und bleib zu
Haus
Nur muss ich - trotz Coronaviren
-
Mal hin und wieder dringend
raus
Dann brauch ich frisches
Klopapier
Und meine Tafel
Schokolade
Mein wöchentliches Fläschchen
Bier
Und lecker
Himbeermarmelade
Doch bleibt ein mulmiges
Gefühl
Das wird euch sicher ähnlich
gehn
Meist sitzt ihr mitten im
Gewühl
Wo Menschenmassen Schlange stehn
...
Was für gewöhnlich alle
Welt
Für völlig selbstverständlich
hält
Das ist vielleicht in diesen
Tagen
Ein guter Grund zum "Danke!"
sagen*
_____
* Und -
eigentlich seit Jahren schon -
Für einen richtig guten Lohn!
Corona und die Schwarze Null
Wie schnell doch plötzlich alles geht
Wenn die Regierung richtig will
Die Schwarze Null ist obsolet
Nie war's im Bundestag so still
Nun hoff ich, auch bei andren Dingen
(Vielleicht sogar bei Umweltfragen?!)
Wird bald schon Ähnliches gelingen
Kommt nämlicher Elan zum Tragen
Pardon, das war natürlich Quak
Ein kleiner Scherz, nicht ernst gemeint
Doch was ich mich tatsächlich frag
Und was mir sehr bedenklich scheint:
In einer solchen Katastrophe
Hat die Regierung freie Bahn
Der Bürger wird - zunächst auf Probe -
Vom "Souverän" zum Untertan
Ich möchte dringend davor warnen
Dies dauerhaft zu akzeptieren
Wie immer sie den Angriff tarnen -
Einst ging's um Terror, jetzt um Viren ...
(Und mancher fürchtet ja schon
heut
Dass bald das nächste Virus
dräut!)
Wir sollten also dieser Tage
Mehr, als wir das schon früher machten
Besonders jetzt, in dieser Lage
Genau auf unsre Rechte achten
PS:
Ist alles, was hier grad passiert
Tatsächlich evidenzbasiert?
www.diverseverse.de