Nachlese vom 4.1. 2013
Unser erstes Treffen im neuen Jahr war gut besucht und
lebendig. Es ging diesmal um grundsätzliche Dinge: Soll die Philrunde in erste
Linie dem Wissenserwerb oder mehr unserem persönlichen Wachstum, also der
Weiterentwicklung dienen, gemäß der Bewusstseinsstufen nach Clare Graves (s. Überblick 24.12. 2012). Beides schließt sich ja nicht aus:
theoretische und praktische Philosophie. Im Gegenteil: eins fördert das andere.
Hitzige Diskussionen – deren es bisher zur Genüge gab – sind beidem abträglich.
Also nahmen
wir uns diesmal kein konkretes Thema vor, sondern beschäftigten uns mit dem
Modus unserer Kommunikation, mit den Regeln unseres gegenseitigen Austausches.
Ganz gemäß der Empfehlung von Goethe: „ Das Was bedenke, mehr jedoch das Wie“.
Denn es ist das Wie, das unser Herz und Kopf beeinflusst und das Verstehen begünstigt.
Das Was wird dann besser aufgenommen, und in der Gelöstheit der Atmosphäre
kommen Einfälle. Manchmal ist man dann selbst erstaunt über das, was man sagt.
Also profitiert auch das Was, profitiert auch unser Thema.
Angelas
Reflexionen zu unserer Philrunde vom 7.12. waren hilfreich. Sie erinnert uns
daran, den Dialog zu üben und jedes Mal beim Abgleiten in die Kontroverse durch
das Emporheben der „Sophia oder ein Herzkissen sofort an das Ziel der
Weiterentwicklung erinnert zu werden“. Und natürlich an unser Thema. Eigentlich sollten wir uns immer wieder selbst daran erinnern, in dem
wir innerlich einen Schritt zurücktreten und uns unserer selbst bewusst werden.
Das üben wir ja auch ein in der Stille-Übung zu Beginn. Ein Schritt ins
Bewusstsein ist zugleich immer ein Schritt in die Weisheit und – in die innere Information.
Das hat auch der renommierte amerikanische Physiker David Bohm erkannt (zitiert nach E.C. Derks):
"Einen Dialog zu führen ist Fortbildung pur:
- Sich wissbegierig auf die Sichtweisen anderer einlassen und von ihnen lernen.
- Einen gemeinsamen Gedankenraum entstehen lassen, indem sich neue Ideen entwickeln können.
- Zusammenhänge werden klarer und anscheinende Widersprüche auf einer höheren Ebene vereint.
- Man kann ´zuschauen`, wie Gedanken entstehen, Sackgassen und Fallstricke wahrnehmen und die Vielfältigkeit menschlichen Denkens erleben und genießen. Und sich dabei von dem Zwang befreien, alles und jedes sofort be(ver-)urteilen zu müssen."
Das hat auch der renommierte amerikanische Physiker David Bohm erkannt (zitiert nach E.C. Derks):
"Einen Dialog zu führen ist Fortbildung pur:
- Sich wissbegierig auf die Sichtweisen anderer einlassen und von ihnen lernen.
- Einen gemeinsamen Gedankenraum entstehen lassen, indem sich neue Ideen entwickeln können.
- Zusammenhänge werden klarer und anscheinende Widersprüche auf einer höheren Ebene vereint.
- Man kann ´zuschauen`, wie Gedanken entstehen, Sackgassen und Fallstricke wahrnehmen und die Vielfältigkeit menschlichen Denkens erleben und genießen. Und sich dabei von dem Zwang befreien, alles und jedes sofort be(ver-)urteilen zu müssen."
Kommentar von Angela zum 4.1. 2013
Das war für mich
ein sehr spannender Abend, ich hab mich über die Lebhaftigkeit, über unser
gemeinsames Interesse und unsere Lacher der Selbsterkennung gefreut.
Bei mancher
Ah-Ha-Wahrnehmung wurde für mich situatives Erlebnislernen richtig spürbar.
Vielen Dank !
Schön, dass die
meisten den Dialog anhand des Themas: „Sollte der Mensch Tiere
essen?“ das nächste Mal üben möchten, das wird bestimmt spannend.
Wichtig ist mir
jedoch auch, nun nicht so tierisch ernst an die Einhaltung der Dialogregeln zu
appellieren. So ein "tiefblauer" Kommunikationsperfektionismus, würde den ganzen
Übungsraum unbewusst unterwandern und Widerstände hervorrufen. Deshalb sollte
die Aufmerksamkeit auf mich selbst und meine typischen Sprachmuster in meinen
authentischen Aussagen gerichtet sein, da kann ich so manches Wunder über mich
selbst erfahren.
Ein paar
wachstumsorientierte Vorüberlegungen
für das nächste Mal, die ich mit Euch teilen möchte:
Zur
Erinnerung an die besprochenen Bewusstheitsstufen :
Grüne
Werte : Frieden , Harmonie, Teilen, Veränderung in Gemeinschaft
erarbeiten und erleben.
Bemühe ich mich um
grünes Bewusstsein, so übe ich mich in :
- Authentizität ( Was ist mein
augenblicklicher Standpunkt zu dieser Fragestellung, ist er mir klar oder
wodurch wird er beeinflusst ? )
- Toleranz (.Kann ich offen bleiben und
Zuhören, ohne sofort ein zu ordnen und zu werten ?)
- Empathie ( Welche Erfahrungen und
Informationen haben, warum, mein Gegenüber zu dieser Betrachtungsweise des
Themas gebracht?)
- Chancengleichheit/ Gleichwertigkeit ( Jeder
hat ein Recht auf seine Betrachtungsweise und muß nicht überzeugt werden.)
Der Vorstellung vom „leuchtenden“ Gelb,
erfordert noch viel mehr: Die Loslösung vom Ego hin zum fest verankerten Selbst.
(Ich, als nutzbringender Teil einer Gemeinschaft). Damit ist gemeint, Wegkommen
von meinem persönlichen Vorteilsdenken hin zu der Frage:“ Was ist für alle
Menschen, man kann noch weitergehen, für die ganze Welt, im Sinne einer
Weiterentwicklung aller, ohne Schaden für andere, sinnvoll?“
Es stellt sich also nicht die Frage „Was hab ich davon ?“
und auch nicht „Wer fängt an ?“
Mein eingeschränkter Geist, der die Komplexität unseres Zusammenlebens
leider nicht durchschaut, ist der begrenzende Faktor, jedoch sicherlich ist es
schon einmal förderlich seine innere Haltung und seine eigenen Handlungen
darauf hin zu prüfen.
Entweder –Oder- Denken erkennen, in So-wohl-als-auch-Denken wandeln: Das heißt für mich, zu überprüfen, sind die Anwendung „meiner Prinzipien“ im Augenblick
und in diesem Zusammenhang der förderlichste Beitrag zum Entwicklungsprozess?
Indikator für mich kann sein, sobald ich mit einer Sache/Thema zu sehr
verhaftet bin, erhöht sich die Wahrscheinlichkeit in einen Konflikt zu geraten.
Wie wunderbar wäre es, diese Fähigkeiten allzeit bereit parat zu haben!
Üben…….Lichtblicke……….Üben……..Lichtblicke
Üben………..
Vorschau 1.2.2013
Zum 1. Februar geht es um das Thema "Sollte der Mensch Tiere essen?" Auf das "Was" haben wir uns also geeinigt. Wird es uns auch gelingen das "Wie" spontan zu berücksichtigen? Es gilt also mehr Bewusstsein in unseren Dialog einzubringen, ohne dabei die Lockerheit und den Humor zu verlieren. Der Humor wird sich wohl mehr unter uns abspielen, denn das Thema ist weniger homorvoll. Am 11.Januar 2013 widmet das "Meller Kreisblatt" unter "Gut zu wissen" eine ganzseitigen Artikel zum "Fleischatlas", der jüngst in Berlin vorgestellt wurde. Da heißt es: "Zwei Drittel der Agrarflächen dienen Futtermittelerzeugung". Anderseits verhungern täglich etwa 32000 Menschen, die meisten davon Kinder in den Entwicklungsländern.
Als Vorbereitung auf das Thema könnte das Buch von Rüdiger Dahlke "Peace Food" (Verlag Gräfe und Unzer, 2011) dienen.
Die Broschüre "Vegan" kann man sich kostenlos zusenden lassen. (Anforderungsformular unter www.ProVegan.info)
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