Donnerstag, 8. Dezember 2016

 Vorschau 6.1.2017: Dialogführung nach David Bohm mit dem Thema "Was ist Spiritualität"?         Klemens Speer
  
Das Buch "Der Dialog" des Physikers und Philosophen David Bohm (1917 -
1992) ist 1998 aus seinem Nachlass erschienen. (Bohm wurde insbesondere
bekannt durch sein Buch "Die implizite Ordnung") "Der Dialog" war sein
Versuch eine Antwort auf die damalige gesellschaftliche Situation in den
70er und 80er Jahren zu finden. Sie war geprägt von der zum Teil
fundamentalistischen Position der Grünen im Verlauf der Gründung der
Grünen Partei und der Auseinandersetzung mit dem Terrorismus der Roten
Armee-Fraktion. Zu der Zeit schlugen in der politischen
Auseinandersetzungen über die Presse in der Gesellschaft hohe Wellen.
Diese Zeit ist im gewissen Sinne vergleichbar mit der heutigen
Diskussion um das Thema Flüchtlinge und die Terroraktionen im Namen der IS.

Der Beitrag Davis Bohms durch sein Buch zielte auf eine Versachlichung
der politischen Auseinandersetzung. Ein zentraler Aspekt seines
Vorschlags war, alle gesellschaftlichen Gruppen an einen Tisch zu
bringen. Er schlug Gruppenbildungen von 30 bis 40 Personen vor, die
mindesten über einen Jahr hinweg sich regelmäßig zu einem Dialog
zusammensetzen. In seinem Buch hat er die Bedingungen diskutiert und
vorgestellt, auf die sich alle Gruppenmitglieder vorher einigen müssen,
damit ein solcher Dialog gelingen kann. Der Untertitel seines Buches
lautet daher: "Ein offenes Gespräch am Ende der Diskussionen". Es geht
ihm also um eine Diskussion, die in die Tiefe geht und weit über eine
Ping-Pong-Diskussion hinaus weist, (die oft eher die Positionen
verschärft, statt Lösungen zu finden), um zu einem wirklichen Kern für
eine Verständigung vorstoßen zu können.

Auf der Grundlage dieses Buches sind von mir Spielregeln für einen
"meditativen, achtsamen Dialog" herausgearbeitet worden, der
insbesondere für Übungsgruppen (aus dem Bereichen Yoga, Taiji, Qigong,
Zen, Kontemplation, Achtsamkeit und Meditation) gedacht ist, aber auch
für philosophische Gesprächskreise geeignet ist. Bohms Spielregeln sind
beibehalten worden, jedoch noch um ein paar spezielle meditative Aspekte
ergänzt worden.

An diesem Abend sollen diese Spielregeln vorgestellt werden und an Hand
der Spielregeln, am Beispiel des Themas "Was ist Spiritualität?", ein
Dialog in der teilnehmenden Gruppe geführt werden. Nur so kann erfahren
werden welche Ergebnisse erzielt werden können, wenn man nach diesen
Spielregeln in einer Gruppe zu einem Thema in Kontakt tritt und sich
auseinander setzt. Ein spannender Prozess, in dem das Ergebnis immer
offen ist.

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