Dienstag, 26. Januar 2016



Nachlese 8.1.2016:        

 Gewalt und Religion kein Zwillingspaar!/? (Ausrufungs- oder Fragezeichen)                          Angela Muselmann-Bruhn                     

 Das Jahr 2016 begannen wir leider ohne die Leitung durch Christian, dem wir auf diesem Wege gute Gesundheit wünschen.

Nach dem Horchen in die Stille und uns inzwischen zur Gewohnheit gewordenen Befindlichkeitsrunde, eröffnete Jürgen Staas, gut vorbereitet aus verschiedensten Quellen, den Abend zum Thema Religion und Gewalt.
Zu diesem Thema war es, durch einen Zeitungsausschnitt im Dezember in der NOZ, gekommen. Mit zahlreichen Aspekten und Zitaten machte uns Jürgen klar, wie nah doch die Verstrickung von Religion und Gewalt liegen, wenn auch die Vertreter der unterschiedlichsten Religionen das gerne anders betrachten wollen. Wir finden sie im Christentum mit den Kreuzzügen, im Islam werden wir durch augenblickliche Ereignisse darauf aufmerksam, jüdische Vertreter möchten gern defensive und aggressive Gewalt unterschiedlich betrachtet wissen. Die Philosophie möchte mehr den Blick auf Werte jenseits der Religionen richten. Und Dalai Lama wurde zitiert: „Ethik ist wichtiger als Religion.“
Aus dem heftig diskutierten Werk“ Mohamed- Eine Abrechnung“ des Autors Hamed Abdel-Samad entnahm Jürgen , dass der junge Mohamed Offenbarungen der Barmherzigkeit hatte, jedoch später auch Soldat und Heerführer war.
Unterschiedlichste Punkte wurden unter reger Beteiligung aller Anwesenden betrachtet.
- Der Grad der Identifikation mit dem eigenen Glauben hat Auswirkung auf die Gewaltbereitschaft.
- Ist der Buddhismus überhaupt eine Religion ?
- Was heißt es eigentlich, Gott mehr zu gehorchen als den Menschen?
- Woran liegt es, dass Religionen immer mehr verschwinden?
- Ist der Kapitalismus ein Gottesersatz ?
- Was verstehen wir unter dem Begriff Offenbahrungsglaube?
- Herrscht Klarheit darüber, dass es in einer Demokratie nicht um Wahrheiten, sondern um Mehrheitsentscheidungen geht und welche Bedeutung diese haben?

Wie jedes Mal, gehen nach einer lebhaften Austauschrunde, die Teilnehmer mit offenen Fragen nach Hause und fragen sich selbst „ Worauf kommt es an?“

Vorschau


Auf der Suche nach einer religionsübergreifenden Ethik
Prof. Dr. Mokrosch, Osnabrück, zu Gast in der Philosophenrunde-Melle (Meller Kreisblatt zum Abdruck)  


Die Philosophenrunde-Melle ist eine lockerer Freundeskreis von Menschen, die etwas gemeinsam haben: Sie versuchen über den Tellerrand ihrer eigenen Probleme hinweg zu schauen, machen sich Gedanken über religiöse, gesellschaftliche oder politische Themen und tauschen sie miteinander aus. Bei der letzten  Diskussion vom 8.1. ging es die Kontroverse „Gewalt und Religion kein Zwillingspaar?! (Ausrufungs- und Fragezeichen)“.
Eine wesentliche Aufgabe der Religionen ist die Förderung des Friedens unter den Menschen. Gemessen daran schneiden sie schlecht ab, besonders wenn eine Religion darauf besteht, im Besitz von Recht und Wahrheit zu sein. Daher die Forderung des Dalai Lamas nach eine „religionsübergreifenden Ethik“.
Dieser Forderung wird am 5. 2.  von Professor Dr. Reinhold Mokrosch, emeritierter Lehrstuhlinhaber für evang. Theologie in Osnabrück nachgegangen. Der Referent ist gleichzeitig Leiter der „Forschungsstelle Wertebildung“ im Fachbereich evang. Theologie., Osnabrück. Denn jede religionsübergreifende Ethik müsste auf universellen Werten gründen.
Hier würde eine Anregung des Sprechers der Philosophenrunde, Dr. Christian Brehmer, weiterführen: Jeder Mensch, egal welcher oder keiner Religionszugehörigkeit, hat die Fähigkeit sich von seinen Gedanken und Emotionen zu lösen und sie gewissermaßen von außen zu betrachten. Dadurch entsteht eine kritische Distanz, entsteht Einsicht und ggf. eine Korrektur des Verhaltens. Reflexion macht weise. Bis in der Tiefe hinein ausgelotet, enthält die reine Reflexion, als reine Vernunft naturgegebene Werte. Sie sind universal und liegen allen Religionen zugrunde.
Alle Interessierte sind am Freitag, 5.2., 19.30 Uhr, zu einem Abend der Begegnung, der Reflexion  und des gemeinsamen Gespräches eingeladen: Naturheilpraxis M.Arlt / R.Krüger, Regenwalderstr. 6, 49324 Melle. (Freiwilliger Unkostenbeitrag)  



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