Nachlese 3. 10. 2014 Christian Brehmer
Es war eine schöne
Philrunde. Gutbesucht, spannendes Thema,
lebendige Diskussion, die Dispute hielten sich in Grenzen. Das Thema „Seele“ berührt uns alle, die wir
auf der Suche sind und uns nicht vereinnahmen lassen von der
Alltagsbewältigung. Die Behauptung, dass wir in der Entspannungsreise unsere
Seele erfahren können, ist provozierend. Hat doch der Chris immer gesagt, dass
wenn wir uns tief entspannen und die Gedanken evtl. abklingen, die eintretende
STILLE die Erfahrung der SOPHIA, der reinen Weisheit ist. Sie erschließt sich
letzten Endes nur der Hingabe, der Philia (Liebe) zur SOPHIA, das was die
Philo-sophen beflügelt. Und nun heißt es, die SOPHIA ist – individualisiert –
zugleich auch unsere Seele. Das fügt sich mit der Aussage von Hamid „Die Seele
ist eine wissende Substanz“.
Das fügt sich auch mit
der der indischen Philosophie wie unser Referent, Peter Bayreuther, dargelegt
hat. Sie geht sogar noch einen Schritt weiter: Atman (die Seele) ist Brahman
(Gott). Und Gott ist allwissend. Also können wir teilhaben an seiner
Allwissenheit. Aus dieser Teilhabe, aus
diesem Wissen heraus, werden wir uns der Schöpfung und dem Mitmenschen
gegenüber „richtig“ verhalten. „Die vedische (indische) Sichtweise löst alle
Probleme“, so Peter.
Zu dieser Sichtweise
können wir aufsteigen. Vielleicht ist da die Kunst behilflich. Uns wurde von
der Besteigung des Mont Ventoux von Francesco Petrarca berichtet, nachvollzogen
von dem Meller Künstlerehepaar Dieter und Roswitha Pentzek: Auf der Suche nach einer „neuen Wirklichkeit
in Bildern und Klängen“.
Auch Rudolf Steiners
Begriff der Seele wurde eingebracht. Er unterscheidet eine Empfindungs-, eine
Verstandes-, und eine Bewusstseinsseele. Die Bewusstseinsseele die Seele in der
Seele. Sie ruht in sich selbst. Ist also reines Bewusstsein, ist die STILLE,
ist die SOPHIA in unserer Begrifflichkeit.
Es ist klärend sich mit
dem Begriff der Seele zu befassen. Befreiend aber ist allein die Verwirklichung
der Seele: „Seid still und erkennet, dass ich GOTT bin.“ (Psalm 46, 11)
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