Freitag, 28. Februar 2014



        Nachlese  7.2.2014

Es gehört zum Anliegen der Tiefenphilosophie dem Mysterium des Lebens auf die Spur zu kommen. Wir hatten uns am 3.1. mit Nahtod-Erfahrungen auseinandergesetzt und feststellen müssen, dass solche Erfahrungen den Menschen in eine andere Dimension katapultieren können, eine Dimension die ungemein wirklicher erscheint als unsere gewohnte Alltagsillusion, die wir für die Realität halten. Inzwischen weiß man, dass diese Realität ein Konstrukt unseres Bewusstseins ist: 

Alles was wir um uns herum wahrnehmen ist, quantenphysikalisch betrachtet, lediglich  eine Fluktuation von Elementarteilchen die im Moment der Wahrnehmung für uns zu Objekten kristallisieren. Die Wahrnehmung selbst ist zudem eine für den Menschen begrenzte Auswahl aus dem breiten Spektrum elektrisch-magnetischer Schwingungen. Und das was wir daraus konstruieren, wird wiederum individuell modifiziert durch unsere Konditionierungen von Kindesbeinen an. Wenn man z.B. Kinder aus armen Familien bittet, eine Zwei-Euro-Münze zu zeichnen, dann wird sie konstant größer gezeichnet als bei Kindern aus reichen Familien.

Hinzu kommen unsere momentanen Stimmungen. Sind wir innerlich verspannt, können wir Umwelt und Mitmenschen nur verzerrt wahrnehmen und verstehen. Dabei  merken wir gar nicht, dass wir ständig verspannt sind. „Schönheit liegt im Auge des Betrachters“, sagen wir, und wie oft  können  wir die Schönheit nicht wertschätzen! Die meisten Menschen sind ständig verspannt, sie  kennen sich nicht anders und halten das für „normal“. Wo ist da die Wirklichkeit?

Es gibt Situationen – nicht nur Nahtod-Erfahrungen – die uns aus unserer Alltagsillusion für eine kurze oder längere Zeit herausreißen und Spuren hinterlassen: „Grenzerfahrungen“. Davon haben einige Teilnehmer in unserer Gruppe berichtet. Etwa Erlebnisse aus dem zweiten Weltkrieg: Die Grausamkeit, der Irrsinn, in denen die menschliche Würde verloren geht. Überlebende können das meist nur schwer verarbeiten. Wir hörten von Kunstschaffen, das sich hier befreiend und mahnend manifestiert. Wir hörten auch von dem ergreifenden Blick eines Neugeborenen, in dem  ein uraltes Wissen verborgen lag. Wir hörten von transparenter Kommunikation, die für zwei Menschen zur Offenbarung werden kann. Wir hörten von der Angst, die eine Schwimmerin ergriff, als sie in der Nordsee gegen den Sog des mit der Ebbe abfließenden Wassers ankämpfte. Und wir hörten von einem Autounfall, wo eine Teilnehmerin wie durch ein Wunder verschont blieb.      Erfahrungen, die Spuren hinterlassen.

Die Spuren sind mitunter traumatisch. Hier ist Akzeptanz als Entschärfung hilfreich, meinte eine Teilnehmerin. Überhaupt kann Akzeptanz mit dem Geschehenen versöhnen und den Blick frei machen für die Gegenwart: „Es ist wie es ist“ als Ausgangsbasis zwischenmenschlicher Kommunikation und mitmenschlicher Handlung.            


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