Montag, 25. Mai 2020

                                                                                 
Die Evolution des Bewusstseins – Vom Urknall zu Corona   
                           Ergänzender Text zur "Umschau" im Blog vom März 2020 von Christian Brehmer           
  Es steht nicht gut mit unserem Planeten. Es steht nicht gut mit dem Menschen. Alte Denkstrukturen haben uns in eine Megakrise geführt, alte Denkstrukturen können uns nicht aus ihr herausführen. Ein neues Bewusstsein ist zwingend. Es wird uns evolutionär erschlossen, und es wird uns eines Tages alle erfassen. Das kommende Weltbild der Evolution wird Eintracht unter die Menschen bringen. Wir sind alle im gleichen Boot!
Um das neue Bewusstsein besser einzuordnen und um eine Orientierung zu finden, wo es lang geht, befasst sich der Autor mit den vergangenen Etappen unserer Stammesgeschichte. Daraus lassen sich  Indizien für die bevorstehende Evolution ableiten; Hinweise, die unserer  persönlichen und der gesellschaftlichen Orientierung dienen. Wir werden zum Mitarbeiter, wir werden zum Vollender der Evolution: das ultimative Abenteuer! Der Zukunftsmensch  wird in absehbarer Zeit auf den Gegenwartsmenschen zurückblicken wie wir auf den Neandertaler… 

Eine neue Bewusstseinsebene
    Wir sehen am Horizont der zukünftigen Evolution eine neue Bewusstseinsebene. Ausgehend von der Konsistenz der Natur, der Konstanz ihrer Gesetze und der Kontinuität der Evolutionsdynamik schließen wir auf die Umrisse dieser neuen Ebene. Aus ihrem bisherigen Verlauf entnehmen wir Hinweise für den bevorstehenden Verlauf. Dabei entdecken wir, dass sich die Evolution bislang in Etappen vollzogen hat, und wir erkennen markante Phasenübergänge. 

Die Phasenübergänge

Erster Phasenübergang
Begonnen hat alles mit dem Urknall, dem großen Symmetriebruch des VEREINHEITLICHTEN FELDES, dem ewig ruhenden Urgrund unseres Universums. Das war der erste Phasenübergang vor etwa 14 Milliarden Jahren. Damit begann die unglaubliche Geschichte des Universums. Erst kleiner als der Kopf einer glühenden Stecknadel; dann mit der Expansion und der zunehmenden Abkühlung die Entstehung von Materie, dem wundersamen Stoff, in dem sich Bewusstsein ausdrücken und entwickeln kann. Eine fantastische kosmische Evolution – Galaxien, Sterne und Planeten, unsere Erde ward geboren.
Zweiter Phasenübergang
Hier auf unserem Planeten, nicht minder fantastisch, eine chemische Evolution, die zur Entstehung von komplexen Makromolekülen führt. Die Vorstufen der DNA und des Proteins assoziieren sich, und in einem zweiten Phasenübergang tritt das Leben hervor. Zunächst drückt es sich in der Zelle aus, der kleinsten Lebenseinheit. Dann entstehen durch Assoziation und Kommunikation der Zellen untereinander die Vielzeller. Weichtiere, Fische, Amphibien, Reptilien, Säugetiere und Menschenaffen: die biologische Evolution erblüht. Das organische Bewusstsein  drückt sich im weit verzweigten Spektrum der Tierwelt aus.
                           Ausdruck der Sehnsucht des Lebens nach sich selbst!
 Dritter Phasenübergang
Dann erneut ein Wunder: Nach Durchschreiten des Tier-Mensch-Übergangsfeldes erscheint in einem dritten Phasenübergang der anatomisch moderne Mensch auf der Bühne der Evolution. Der homo sapiens, der wissende Mensch tritt auf. Indizien weisen darauf hin, dass jetzt das Bewusstsein so weit erstarkt ist, dass es sich als ein Ich, als getrennt von der Umwelt erlebt. Die unschuldige Einheit des Tieres mit der Natur ist gebrochen: da ist ein Subjekt, da ist ein Objekt. Das reflexive Bewusstsein ermöglicht fortan ein Denken in Kausalzusammenhängen, die mentale Evolution hat eingesetzt.
Vierter Phasenübergang
Dann, ab einem Zeitpunkt vor etwa 50 000 Jahren, finden Archäologen Artefakte, die darauf schließen lassen, dass der anatomisch moderne Mensch zum geistig modernen Mensch „mutiert“ ist. Der homo sapiens sapiens, der Mensch der der nicht nur weiß, sondern auch weiß, dass er weiß, tritt auf: das selbstreflexive Bewusstsein, die Quelle der Kreativität. Damit setzt die kulturelle Evolution ein, die Stufe auf der wir uns gegenwärtig befinden. Von der Höhlenmalerei bis zur Mona Lisa, von der Steinaxt bis zur Rakete mit atomaren Sprengkopf – eine atemberaubende Entwicklung. Homo sapiens sapiens, quo vadis?
Fünfter Phasenübergang
Mithin ist unsere Stammesgeschichte eine Geschichte der Evolution des Bewusstseins. Von der Urzelle bis zum Menschen der Gegenwart stellen wir eine fortschreitende Intensivierung des Bewusstseins fest, wobei sich die markanten Phasenübergänge abzeichnen. Diese Tendenz, davon gehen wir aus, wird sich fortsetzten. Und damit haben wir das Leitprinzip für die zukünftige Evolution des Bewusstseins, für den bevorstehenden fünften Phasenübergang.
  Die Bewusstseinsforschung dokumentiert, dass wenn die Selbstreflexion in die reine Reflexion einmündet, wenn alle Inhalte, z.B. in der Meditation, transzendiert werden, das neuronale System ein Regime höherer Ordnung annimmt: Unbegrenztes transzendentales Bewusstsein. Damit wird eine supramentale Evolution, ein fünfter Phasenübergang eingeleitet.
   Durch wiederholte Erfahrung des transzendentalen Bewusstseins stabilisiert sich allmählich dieser Zustand der inneren Bewusstheit und bleibt auch während der Aktivität erhalten. Der Mensch erfährt sich als getragen von einer stillen Präsenz, einem Hintergrund reinen, unbegrenzten Bewusstseins, das ihm eine ganzheitliche Intelligenz erschließt und ihn mit allen Wesen und Geschöpfen verbindet: integrales Bewusstsein, die Zukunft der Menschheit. Corona - ein Schritt in diese Richtung?!


Literatur:
Christian Brehmer: Woher? Wohin? Orientierung im Leben. Die Evolution des Bewusstseins als
Ausweg aus der Krise. Verlag ViaNova, € 22,80

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen