Donnerstag, 22. Februar 2018

Nachschau 3.2. 2018: Menschenrechte / Menschenpflichten
                                                                                                       R. Kübler-Lömm, K. Burghardt, C. Brehmer
 Die gut recherchierte und vom Referenten vorgetragene Vorschau (bitte vgl.) gab reichlich Stoff zum Nachdenken und zum Kommentieren.

Bedingen sich Menschenrechte und Menschenpflichten einander? An dieser Frage waren unsere Gehirnwindungen gefordert. Wenn ich zum Beispiel ein Menschenrecht auf Freiheit, Gleichheit und Solidarität habe, so habe ich auch die Pflicht dergleichen bei meinen Mitmenschen zu respektieren. Habe ich aber  auch eine Pflicht, mich im Falle einer Verletzung  dieser Grundrechte von anderen durch andere zu engagieren? Dann müsste ich mich ggf. an Demonstrationen beteiligen und in die Politik mit einmischen. Das unterscheidet den aktiven vom passiven Bürger.

Und ist das Verhältnis von Freiheit und Gleichheit nicht widersprüchlich? Je größer die Freiheit, um so größer die [potentielle oder reale?] Ungleichheit?

„Eigentum verpflichtet“ heißt es im Artikel 14 des Grundgesetzes. „Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.“

Wird man auch dem Eigentum keine ihm innewohnende Pflicht zusprechen wollen, so doch dem Eigentümer. Dies gilt bspw. für die 45 Deutschen, die so viel besitzen wie die ärmere Hälfte der Bevölkerung. Oder auch für die 42 Privatpersonen, die so viel besitzen wie die ärmere Häfte der Weltbevölkerung - also rund 3,7 Milliarden Menschen. Dass Erstgenannte ihre aus dem Eigentum erwachsende Pflicht anerkennen und demgemäß handeln ist e i n e wesentliche Voraussetzung dafür, dass Letztere ihre Menschenrechte überhaupt wahrnehmen können - so die These eines Teilnehmers.

Eine eingehende Diskussion ergab sich hinsichtlich des Rechtes auf Bildung. Wird es und kann es von allen gleichermaßen wahrgenommen werden? Allenthalben wird von Chancengleichheit gesprochen. Spielt aber nicht die Interessenslage und angeborene Intelligenz des Menschen eine entscheidende Rolle?  Und schafft hier nicht der Bildungsprozess noch mehr Ungleichheit? Solch eine Tendenz kann nur durch das Gesetz der Solidarität entschärft werden. Solidarität ist in jedem Menschen angelegt und sollte in unseren Schulen gleichermaßen gefördert werden wie die Kulturtechniken. Diskursives Denken sollte durch rekursives (nach innen gerichtetes) Denken ergänzt werden, denn hier sind Mitgefühl und Hilfsbereitschaft beheimatet .

Vorschau  2.3. 2018 :                                            Jessica Schwark
   Gedankenkraft- Illusion oder wissenschaftliche Tatsache?
„Sorge Dich nicht, lebe!“- so oder ähnlich heißen bekannte Bestseller zum Thema positives
Denken.
Wenn das so einfach ist, warum erreichen dann nur so wenige Menschen ihre Ziele?
Warum ersticken jedes Jahr wieder viele gute Vorsätze und kreative Ideen bereits im Keim?
Welche Werkzeuge brauche ich auf dem Weg vom reinen Wunsch bis zum realen Ergebnis?
Sowohl Forscher aus dem Bereich der Medizin als auch der Psychologie sehen in diesem Thema
großes Potenzial – zum Beispiel bei dem Versuch, Heilungsprozesse zu verstehen und zu
erleichtern.
Welche Möglichkeiten ergeben sich aus zielgerichtetem und bewusstem Denken?
Darüber soll an diesem Abend einmal gesprochen werden.

Hierzu ein Gedicht von Klaus Burghardt:

Das Geschenk
 
Jeder Tag ein Geschenk?
Jeder Tag eine Qual?
Ich hab's besser als andre:
Ich habe die Wahl
 
Wenn der Tag heut' beginnt
Werd' ich positiv denken
Und so mir
Und auch Dir
Einen schönen Tag schenken
 


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