Rückschau 6. .2. 2015 Jürgen Staas
Thema: „Schattenarbeit“:
Aufarbeitung verdrängter Prozesse individueller und kollektiver Art,
als Befreiung zu uns selbst:
„Schatten“ zeigen sich in den Diskrepanzen zwischen den
Idealvorstellungen, die wir von uns haben und wie wir tatsächlich Handeln und
was wir dabei nicht wahrhaben wollen und somit verdrängen.
Angela berichtete von der Teilnahme an einer Veranstaltung zur
Bewusstmachung solcher „Schatten“ in einer größeren Gruppe, wobei
die Gruppe in kleinere Einheiten von jeweils drei Teilnehmern aufgeteilt wird.
Im Dialog, durch Berichten und aktivem Zuhören wird versucht verdrängte,
belastende Prägungen auf zu decken. Dabei ist es wichtig, Gefühle zu zulassen,
den Schmerz zu zulassen, den Grund der Verdrängung zu würdigen und nicht nur
intellektuell zu rationalisieren.
Angela berichtete sehr freimütig über eigene persönliche Gegebenheiten
ihrer Biographie, um die Methode anschaulich zu machen. Es wurde dabei auch
über tiefgreifende Prägungen gesprochen, die schon pränatal erfolgen können,
besonders stark in der frühen und frühsten Kindheit geschehen, welches auch
durch die Hirn- und Bindungsforschung aus ihrer Sicht bestätigt wird. Mangelnde
Zuwendung, die Unfähigkeit eigene Emotionen aus zu drücken und streng religiöse
oder ideologische Orientierungen der Eltern oder anderen Bezugspersonen können
dabei eine ungünstige Voraussetzung darstellen.
Bei dieser Arbeit geht es nicht darum die „Schuld“ bei
Anderen zu suchen, sondern sein Herz für das Verstehen der Zusammenhänge zu
öffnen und sich selbst dabei einen neuen Möglichkeitsraum zu eröffnen, aus dem
heraus bewusster gehandelt werden kann.
Unsere Kommunikationsmuster, die oft nur Täter oder Opfer kennen,
müssen mit viel Empathie und Verständnis für den Anderen und sich selbst,
sorgfältig differenziert werden, in der Anerkennung, dass in jedem ein Opfer,
Täter und Mitläufer zu finden ist.
Trauer, Angst, Aggressivität und deren Verdrängung, sowie krankhafte
Somatisierungen sind Folgen von Traumatisierungen und von transgernerationaler
Bedeutung, die es zu erkennen gilt, um sich davon zu befreien.
Vorschau 6. 3. 2015
Thema: Die Deutschen und ihre Mythen
Referiert wird über das Buch gleichen Titels von Herfried Münkler,
prominenter Berliner Kriegs-und Kulturhistoriker.
Es wird zunächst um den Begriff des Mythos gehen. Um dann zu sehen, wie
mythische Vorstellungen an einem Nationalcharakter prägend mitwirken, wie sie sich
in das kollektive Gedächtnis eingegraben haben und welche positiven oder auch
unheilvollen Wirkungen sie haben können.
Vorbereitet und vorgetragen wird das Thema an diesem Abend von Jürgen
Staas.
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